Kleine Zeitung Steiermark

Winter verliert Zweikampf und Mandat

Kein Nationalra­tsmandat für umstritten­e Grazer Ex-fpö-chefin Susannewin­ter. ÖGB trotzt SPÖ: Weg mit dem Regress.

- Fand im Landesvors­tand der FPÖ keine Mehrheit mehr: Die Grazer Ex-stadträtin Susanne Winter LEODOLTER XPRESS CLAUS ALBERTANI THOMAS ROSSACHER

Mit einer kleinen Sensation endete die nächtliche Vorstandss­itzung der Landes-FPÖ in Krieglach: Susanne Winter, ehemalige Grazer Stadträtin, die wegen Verhetzung und Herabwürdi­gung religiöser Lehren verurteilt wurde und zurücktret­en musste und die seit 2008 im Nationalra­t sitzt, hat bei der kommenden Nationalra­tswahl so gut wie keine Chance mehr auf ein Mandat. Nach einer Kampfabsti­mmung gegen den Grazer Kandidaten Axel Kassegger kam sie nur mehr auf Platz fünf der Landeslist­e. Ein Mandat ist da nur schaffbar, wenn die FPÖ im Herbst ordentlich­e Gewinne verbucht – und danach schaut es derzeit nicht aus. azu kommt, dass Winter auf derWahlkre­islisteGra­z/GrazUmgebu­ng gar keinen Platz fand. Diese Liste, die von der Grazer Parteiführ­ung erstellt wurde, führt Landespart­eisekretär Mario Kunasek an (vor Kassegger auf Platz zwei), er verteidigt somit sein sicheres Grundmanda­t, da die FPÖ in diesem Wahlkreis ganz klar die notwendige­n 27.000 Stimmen übertrifft. Kunasek ist

Dauch Nummer eins der Landeslist­e und damit steirische­r Spitzenkan­didat der FPÖ. Daalle fünf Listen – vier Wahlkreisl­isten sowie die Landeslist­e – in Anwesenhei­t von Landesobma­nn Gerhard Kurzmann und Bundesobma­nn Heinz-Christian Strache beschlosse­n wurden, wird auch der Bundesvors­tand Anfang Juni daran wohl nicht mehr viel ändern – obwohl er das laut FPÖStatut könnte. latz zwei auf der Landeslist­e geht an den Spitzenkan­didaten aus der Obersteier­mark, Wolfgang Zanger, der aber dort ein sicheres Grundmanda­t hat. Platz drei – und damit das ziemlich sichere erste Restmandat – geht an den Weststeire­r Josef Riemer, der sich im zweiten Durchgang bei einer Kampfabsti­mmung mit 16 zu 12 gegen Kassegger durchgeset­zt hatte. Das war Riemers einzige Mandatscha­nce, denn im Wahlkreis Weststeier­mark ist ein Grundmanda­t kaum schaffbar.

PIndirekte Verlierer dieser Kampfabsti­mmungen auf der Landeslist­e waren die Oststeirer, namentlich Erich Hafner, er landete auf dem aussichtsl­osen sechsten Platz. MitWalter Rauch hat derWahlkre­is aber immerhin ein festes Grundmanda­t. Wäre das sonst bei Listenerst­ellungen in der FPÖ übliche Regionalit­ätsprinzip eingehalte­n worden, wäre den Oststeirer­n Platz vier auf der Landeslist­e zugestande­n. So aber setzten sich Graz und Umgebung voll durch, sie haben jetzt die Plätze eins, vier und fünf. Dennoch zeigte sich Stadtchef Mario Eustacchio nicht restlos zufrieden, worauf seine Formulieru­ng „wir finden uns gut wieder“schließen lässt. Für Susanne Winter sieht er dennoch gewisse Chancen – wenn auch nicht sofort: Sollte sich „in Bezug auf die Landtagswa­hl 2015 dann etwas tun“, könnte sie ja durchaus nachrücken.

K★ inder zahlen unter gewissen Umständen für ihre Eltern: Der Pflegeregr­ess bleibt ein Zankapfel innerhalb der SPÖ. So holte sich Lan- ÖGB-Schachner lässt in puncto Pflegeregr­ess nicht locker und fordertent­gegen der Voves-Linie die Abschaffun­g desvorsitz­ender Horst Schachner im ÖGB-Vorstand am Dienstag das einstimmig­e Votum für eine Initiative zur Abschaffun­g des Pflegeregr­esses. Zwar fehlten die SP-Landtagsab­geordneten Helga Ahrer und Klaus Zenz (wie auch Bernhard Ederer, VP), aber das Signal an die Landesregi­erung war deutlich. „Dieser Pflegeregr­ess – in Österreich mittlerwei­le einzigarti­g – gehört abgeschaff­t“, so Schachner. Da sei er mit dem schwarzen ÖGB-Vizevorsit­zenden Franz Haberl auf einer Linie. So wird man die Regressabs­chaffung auch in Form eines Leitantrag­es bei der ÖGB-Konferenz Mitte Juni inWien thematisie­ren. er KPÖ, stete Kritikerin des Regresses, kommt der ÖGBVorstoß nicht ungelegen. Zwar sind Klubobfrau Claudia KlimtWeith­aler und Mitstreite­r mit ihrer Unterschri­ftenaktion sehr erfolgreic­h – zuletzt überreicht­en ihnen zwei Steirer 1148 selbst gesammelte Unterschri­ften –, aber ohne SP-internen Druck auf LH FranzVoves wird es mit der baldigen Abschaffun­g wohl nichts.

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