Liegtaufeis
Ernte von Erdbeeren, Gemüse & Co. sollte schon längst laufen, aber Kälte und Unwetter pfuschten dazwischen.
KältetrafenS alat Hagel und
Es wurlt noch nicht wirklich in den steirischen Erdbeerfeldern. Sollte die Ernte eigentlich seit Tagen im Laufen sein, so „geht heuer bei der Reife nichts weiter, weil es zu kalt ist“, sagt Erdbeerbauer Hannes Perl aus Unterfladnitz. Erst in zehn Tagen könne es so richtig losgehen, wobei vor allem die oststeirischen Erdbeerfelder heuer vom Hagel arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Droht daher ein Erdbeerengpass? „Wie viel von der Ernte für den Verkauf geeignet ist und wie viel wegen Hagelschäden in die Verarbeitung gehen muss, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, so Perl. Doch fest steht, Ausfällewerde es geben.
ZweiWochen Verspätung
Zehn bis 14 Tage Verspätung bei der Ernte – diese Verzögerung ist heuer generell für sehr viele Obstund Gemüsesorten einzuplanen. Bei Paradeisern und Paprika ebenfalls, wo ab Mitte Juni mit frischer Ware aus den Folientunnels zu rechnen sei, wie Gemüsebauer Fritz Rauer, Chef des Bundesgemüsebauverbandes, bestätigt. „Das liegt zum einen am schlech-
Fritz Rauer Gemüsebauer tenWetter während der Blühzeit“, zum anderen habe man dieses Gemüse vielerorts erst anbauen können, nachdem zuvor an gleicher Stelle der Salat geerntet wurde. „Und da gab es heuer zum Beispiel beim Grazer Krauthäuptel erhebliche Verzögerungen durch den langen Winter“, so Rauer. Einzig bei der Feldgurke beginne derzeit die Ernte imüblichen Zeitrahmen.
Auch Äpfel undWein trifft’s
Auch in puncto frische Kirschen heiße es noch bis zu zweiWochen „bitte warten“, meint Anton Gangl, Obmann des Obstbauverbandes. Bei Äpfeln indes seien heuer aufgrund der zeitlich dicht gedrängten Blühphase viele Blüten abgefallen, bevor sie Früchte bilden konnten. Da könne aber bis zur Ernte noch viel aufgeholt werden, weil nur aus einem geringen Teil der Blüten Früchte werden.
Schauplatz Wein: Da hat in der Oststeiermark der Hagel massive Schäden angerichtet – etwa beim Betrieb von Maria Seyfried in Kaltenbrunn. Generell ist lautWinzer GerhardWohlmuth darauf zu hoffen, dass der Regen vor allem bis zur beginnenden Weinblüte (ab ca. 10. Juni) aufhört. „Sonst kommt es zu Verrieselungsschäden.“