Kleine Zeitung Steiermark

Chinesen im Vormarsch

Graz-bilanz: Heuer gibt es bisher minus drei Prozent bei Gäste-nächtigung­en. Nur Gäste aus China legten kräftig zu – imjänner 154,5 Prozent!

- HANS ANDREJ didi.hubmann@kleinezeit­ung.at

Nach dem Nächtigung­srekord im Vorjahr und neuerliche­r Steigerung im heurigen Jänner ist in der Grazer Tourismusb­ranche etwas Ernüchteru­ng eingekehrt. Im Februar, März und April konnte man die Vorjahresw­erte nicht halten. Und hinkt nach vierMonate­n um drei Prozent hinter 2012 nach.

„Wir befinden uns in guter Gesellscha­ft“, verweist GrazTouris­mus-Geschäftsf­ührer Dieter Hardt-Stremayr auf ähnliche Rückgänge in den anderen österreich­ischen Städten. Man spüre, wie etwa 2009, die Krise. Obwohl heuer, anders als damals, weniger davon gesprochen wird. Das Minus bei den Geschäftsr­eisen sei aber eklatant ablesbar.

Nach dem Plus von 7,5 % im Jänner ging es dann bergab. Im Februar folgte ein Minus von 7,9 %, im März waren es 3,5 % weniger und im April fehlten schließlic­h 6,2% auf dasVorjahr­esergebnis. Können die Chor-Festspiele im Juli die heurige Bilanz noch retten? „Die Latte liegt wohl zu hoch. Denn mit den Chor-Festspiele­n und der Football-WM schnellten wir im Juli 2011 gleich um 34 Prozent in die Höhe. Und ohne diese Höhepunkt gab es im Vorjahr lediglich zwei Prozent Rückgang. Ein gigantisch­es Ergebnis für einen normalen Juli“, zerstreut Hardt-Stremayr etwaige Hoffnungen.

Bemerkensw­ert: Sie kommen zwar noch nicht in Massen, aber: Die Zahl der Nächtigung­en von Chinesen stieg von Jänner bis April um 2300 Personen, das sind 88,9 Prozent. In der Anzahl machen sie etwa den Verlust bei den Inländernä­chtigungen wett.

Eines wurde dabei ganz deutlich: Die Grazerinne­n und Grazer mögen „ihre“Stadt, aber sie sind alles andere als zufrieden. Viele fühlen sich übergangen, überstimmt und ihrer Selbstwirk­samkeit beraubt. Siehabenei­n feines G’spür dafür entwickelt, was nur politische­Show ist – und was unsere Stadt tatsächlic­h weiterbrin­gt. Die Menschen wollen mitreden, vom Start weg. Sie wollen nicht fertige Projekte vorgesetzt bekommen. s gab bereits einmal ein Projekt für ein Bürgerbete­iligungsmo­dell mit dem Titel „Zeit für Graz“. Vieles wurde umgesetzt, vieles geplant, vieles schubladis­iert.

Es wäre wieder an der Zeit für die Politik, sich Zeit für so etwas zu nehmen.

ESie erreichen den Autor unter Luisa Leber, „Kleine“-Leserin ANTWORT: Die Straßenbah­nhaltestel­le stadteinwä­rts bleibt ja amselben Ort und auch die Bushaltest­ellen erfahren keine Ortsveränd­erung. Lediglich stadtauswä­rts wurde die Station um 80Meter verlegt. Eine Namensände­rung würde wohl eher Verwirrung stiften. Gerald Pichler, Holding-Graz-Sprecher Wissen, warum: „Kleine“-Leser stellen Graz-Fragen, wir liefern die Antwort. Fragen an: graz@kleinezeit­ung.at

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