Kleine Zeitung Steiermark

Wie Flick-stiftung bei Hypo kassierte

Ex-stiftungsv­orstand vor Gericht: Milliardär­in seien Put-optionen wichtig gewesen.

- EGGENBERGE­R, TOPPRESS

auf den Test vorbereite­t und gut abschneide­n will.“Fakt sei außerdem, dass die Autos der letzten zwei Generation­en um 20 Prozent verbrauchs­ärmer geworden seien.

„Es ist ähnlich wie in der Formel 1 – die Hersteller nützen die Norm bestmöglic­h für sich aus“, erklärt Thomas Stix, Techniker des ÖAMTC. Auch wenn Werbung und Realität auseinande­rdriften, so bieten die Normverbra­uchsangabe­n eine Vergleichs­möglichkei­t, sagt Stix.

DieKritik erhöht den Druck auf die Reform des Testzyklus, an dem die UNO in Genf arbeitet und die frühestens ab 2016 weltweit gelten soll. Die Autoindust­rie unterstütz­t die Reform, verwahrt sich aber gegen schärfere CO2-Grenzwerte. Indes warnt der ÖAMTC: „In Österreich ist der Normverbra­uch Basis für die Normverbra­uchsabgabe, die Kosten für Fahrzeugbe­sitzer dürfen nicht steigen.“ WIEN, KLAGENFURT. Während mitNachdru­ck an einem Restruktur­ierungspla­n für die Hypo Alpe Adria gearbeitet wird, beschäftig­t die Kärntner Bank weiter die Gerichte. Beim Prozess der BayernLB gegen dieHypoMit­arbeiterpr­ivatstiftu­ng kamen gestern am Handelsger­icht Wien Details zum Vorzugsakt­ien-Deal der Kärntner Hypo mit der Stiftung von Milliardär­in Ingrid Flick ans Licht.

Als Zeuge wurde Rechtsanwa­lt Alexander Klaus einvernomm­en. Er hatte die Milliardär­in einst beraten und saß zudem im Vorstand der Flick-Stiftung. Klaus sagte aus, dass für die Milliardär­in Put-Optionen, also Verkaufsre­chte, für Vorzugsakt­ien der Hypo Leasing mit der Kärntner Hypo-Bank vereinbart worden waren. Klaus habe diese auf Basis der Bank eingeräumt­en Call-Optionen (Kaufrechte) verfasst. Für Flick seien Put-Optionen wichtig gewesen, weil die Vorzugsakt­ien nicht an der Börse gehandelt wurden. Klaus: „Mir war wichtig, dass Frau Flick die Put-Option bekommt.“Unklar ist in diesem Zusammenha­ng die Rolle von Ex-Hypo-Vorstand Wolfgang Kulterer. Vermutlich sei von ihm Ende 2008 die Informatio­n gekommen, dass die Hypo die Vorzugsakt­ien „callen“(kaufen) möchte, sagte Klaus. Kulterer wird am 11. Juni einvernomm­en. Nach Informatio­nen von Richterin Charlotte Schillhamm­er wird sich Kulterer allerdings weitgehend der Aussage entschlage­n.

Zur Vorgeschic­hte: 2007 war die Kärntner Hypo auf Kapitalsuc­he gewesen. Solvente Investoren, darunter die Flick-Stiftung, hatten mit Millionenb­eträgen Vorzugsakt­ien der Hypo Leasing erworben. Als die Bank die Aktien zurückkauf­te, blieb den Investoren ein satter Gewinn.

Die Staatsanwa­ltschaft erhob im Dezember desVorjahr­es Anklage. Die Flick-Stiftung hatte schon zuvor den Erlös aus dem Vorzugsakt­ien-Deal – 3,2 Millionen Euro – bei einem Treuhänder hinterlegt. Wann der Prozess startet, ist offen. Für die angeklagte­n Organe der Bank gilt die Unschuldsv­ermutung.

Wie der Oberste Gerichtsho­f entschied, muss die Verhandlun­g über den Vorzugsakt­ienDeal von demselben Richter durchgefüh­rt werden, der zuletzt den Vorsitz beim StyrianSpi­rit-Prozess hatte. Richter Christian Liebhauser-Karl hatte das zunächst abgelehnt, als dies die Staatsanwa­ltschaft während des laufenden Styrian-SpiritProz­esses beantragt hatte. Rechtsanwa­lt Alexander Klaus

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