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ten Spanier müssen daher den Traum vom Leben außerhalb des Elternhauses für lange Zeit begraben. Aber mit dem Frust wächst der Kampfgeist: „Wir wollen eure Krise nicht bezahlen“, skandiert die Jugend bei den landesweiten Protesten.
„Von zwölf Leuten aus meinem Freundeskreis haben gerade einmal zwei eine Arbeit in Spanien gefunden“, erzählt Maria. „Der Rest ist nach England und in die USA gezogen oder studiertweiter, nur um nicht arbeitslos zu sein.“Obwohl viele Absolventen lieber arbeiten würden, denn sie kommenmangels Einnahmen kaum über die Runden. Maria kommt aus der Nähe der nordspanischen Stadt Pamplona, ihrWG-Zimmer in Madrid bezahlen ihre Eltern. „Ohne das Geld meiner Eltern wäre ich aufgeschmissen. Mit meinen Nebenjobs als Babysitterin und als freie Mitarbeiterin bei einerRegionalzeitung könn- te ich mich nicht finanzieren.“IndiesemSommerwill sie ihren Abschluss machen. Ihre Zukunft sieht sie im Ausland: „Ich werde für ein Erasmus-Jahr nach London ziehen und nach meinem Studium dort Arbeit suchen.“Auch ohneWirtschaftskrise wäre Maria wohl nach London gegangen, um ihr Englisch zu verbessern. „Aber mit der Idee, wieder zurückzukehren“, sagt sie. „Jetzt werde ich sicher dort bleiben, weil es keinen Sinn macht, in Spanien Arbeit zu suchen.“
Trotzdem sieht Maria für ihr Land eine Chance: „Spanien wird sich erholen, aber es wird lange dauern.“Und möglicherweise werden dann im Königreich manche Dinge nicht mehr so sein, wie in den blühenden Zeiten: „Ich bezweifle, dass wir zum Lebensstandard, den wir vor der Krise hatten, zurückkehren können.“