Kleine Zeitung Steiermark

Eine überragend­e Nase für Tore

Warum Philipp Hosiner als Spätstarte­r gilt und trotzdem nie zweifelte.

- GEPA MICHAEL SCHUEN

Sein Geschmack am Toreschieß­en fand Gefallen: Philipp Hosiner

Man kann nicht sagen, dass Philipp Hosiner mit 24 Jahren „alt“ist. Fußballeri­sch gesprochen ist er es aber doch, irgendwie. Ein David Alaba ist gerade mit 20 Jahren Champions-League-Sieger geworden. Hosiner ist davon in Österreich weit entfernt. Aber immerhin fuhr er mit der Wiener Austria seinen ersten nationalen Meistertit­el ein, holte sich mit 32 Treffern in dieser Spielzeit souverän den Titel des Torschütze­nkönigs und wurde dafür von Präsidente­n, Managern und Kapitänen der Bundesliga auch zuRecht zum „Spieler der Saison 2012/13“gewählt. Ach ja: Heute imCup-Finale gegen Pasching wäre noch einmal das gefragt, was er so gut beherrscht: Tore schießen.

Dabei tat Hosiner einst zumindest einen Schritt zurück, um wieder nach vor zu kommen. Mit 17 Jahren war er aus dem Burgenland zur Nachwuchsa­bteilung Erfolge: Meister 2012/13, mit 32 Toren Torschütze­nkönig . Stationen: SC Eisenstadt, SV St. Margarethe­n, Akademie Burgenland, SV Mattersbur­g, 1860 München, Sandhausen, Vienna, Admira, AustriaWie­n. von 1860 München gegangen, um dort die Fußball-Welt zu erobern. Als Jugendlich­er klappte das ganz gut, er schoss die A-Junioren zum Sieg im DFB-Pokal. Aber: „Ichwar dort einer von vielen. Jeder hatte großes Potenzial, daher musste ich mich erst an das Niveau gewöhnen“, erzählte er in einem Interview.

Hosiner profiliert­e sich zumindest bei den Amateuren, er schaffte den Übergang vom„Kinderfußb­all zum Männerfußb­all“, er wechselte nach Sandhausen und ging dort beinahe unter. Weil der Klub auf Routiniers setzte. Hosiner: „Die Jungen hatten dann keine Chance mehr. Und ich war der Jüngste!“

Die Folge: Er kam zurück nach Österreich, in die Zweite Liga. Dort profiliert­e er sich neben dem Präsenzdie­nst, schaffte es zur Admira und damit in die höchste Spielklass­e, in der er mit 22 Jahren – und damit eben im Vergleich relativ alt – sein Debüt feierte. Aber er traf dort so oft, dass ihn die Austria mitten in der Saison zu sich holte. Für ihn selbst keine Überraschu­ng: „Ich war von meinem Können überzeugt, habe gewusst, dass ich die Klasse besitze, um zu bestehen. Dass ich Tore schießen kann, habe ich davor bewiesen und mein ganzes Leben lang gemacht.“Geht es nach ihm, wird das auch so weitergehe­n. Vielleicht sogar wieder in Deutschlan­d.

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