Im Streit fuhr Nachbar Kontrahenten nieder
38-Jähriger verletzt, Pensionist (71) angezeigt.
gut ausschaue, sagt MM-Ökoressourcen-Geschäftsführer Willibald Ehrenhöfer. „Die Windausbeute auf dem Kamm gehört zu den besten des Landes, außerdem gibt es dort eine 110-kV-Leitung und mehrere Zufahrten. Das Gebiet ist also perfekt geeignet und auch nicht mehr unberührt.“
Intervention oder nicht?
Was dann passiert ist, darüber gehen die Angaben auseinander. Laut Ehrenhöfer habe Karl Liechtenstein, Besitzer des Nachbarforstguts, „beim Land interveniert, um das Projekt zu verhindern“. Im neuenWindkraftkataster ist das Gebiet jetzt rot gefärbt. „Alle Planungen und 300.000 investierte Eurowaren umsonst. Es ist bedenklich, wie das abgelaufen ist, das lassen wir nicht auf uns sitzen“, denkt Ehrenhöfer nicht ans Aufgeben.
Im Büro des zuständigen Landesrats Siegfried Schrittwieser (SPÖ) wehrt man sich. Für die Ausweisung als rote Zone gebe es Der Windkraftkataster des Landes soll den Zubau in geordnete Bahnen lenken, sorgt aber auch für Streit gute Gründe, die Entscheidung sei auf Basis sachlicher Kriterien gefallen. Angeführt wird etwa der Wildwechsel, der behindert würde. Ein Grund, der für Ehrenhöfer jedoch nur vorgeschoben ist. „Der Korridor ist acht Kilometer breit, derWindpark nimmt davon vielleicht 50Meter ein.“
Als „reinen Humbug“klassifiziert Karl Liechtenstein die Vorwürfe. Zwar habe er tatsächlich beim Land in der Causa vorgesprochen. „Aber da ist die Ausweisung als rote Zone schon festgestanden. Es ist aber schmeichelhaft, dass mir Mayr-Melnhof so eine Macht zuschreibt.“Grundsätzlich seien Windparks in alpinen Gebieten fehlamPlatz, weil unpassend und ineffizient.
Eine Einschätzung, die Ehrenhöfer erst recht auf die Palme bringt. „So wird die Energiewende nie gelingen. Statt an den besten Wind-Standorten wird an schlechter geeigneten gebaut. Und dann beschwert man sich, dass alles ineffizient ist.“ SELZTHAL. Ein seit Jahren schwelender Nachbarschaftskonflikt istamDienstag in Selzthal eskaliert. Ein 71-jähriger Pensionist soll mit voller Absicht einen Anrainer (38) mit seinem Auto angefahren und verletzt haben.
Schon zwei Stunden davor hatte die Polizei schlichtend eingreifen müssen. Es ging um einen Streit um eine angeblich verbotene Müllablagerung, die der Pensionist angezeigt hatte. Die Gemüter waren wohl noch aufgeheizt, als sich gegen 14.30 Uhr die Situation zuspitzte. Der 38-Jährige befand sich auf der Straße, wo auch Kinder spielten und mit dem Gokart herumfuhren. In diesemMoment kamder Pensionist mit dem Auto nach Hause. „Der Anrainer hat ihm mit Handzeichen gedeutet, dass er zu schnell ist. Aber dann soll er erst recht Gas gegeben haben“, berichtet ein erhebender Beamter. Der Pensionist fuhr auf seinenKontrahenten zu und stieß ihn mit dem Auto nieder.
„Er hat das Opfer noch aus dem Auto heraus beschimpft. Dann fuhr erweiter zu sich nach Hause“, schildert eine Zeugin der Kleinen Zeitung. Der 38-Jährige wand sich am Boden vor Schmerzen und wurde mit dem Notarztwagen ins LKH Rottenmann eingeliefert. Dort lag er zunächst auf der Intensivstation, weil schwere innere Verletzungen vermutet wurden. Die Diagnose: ein stumpfes Bauchtrauma und Abschürfungen.
Auch nachdemEintreffen der Polizei ging es am Tatort turbulentweiter. Die Frau des Pensionisten erlitt einen Anfall und wurde ebenfalls ins Spital gebracht. Ihr Mann wurde wegen absichtlich schwerer Körperverletzung auf freiem Fuß angezeigt. Laut Polizei habe es im Vorfeld des Öfteren Beleidigungen gegeben, Anzeige wegen Drohungen wurde keine erstattet. „Die ganze Gasse hat Angst vor diesem Mann“, weiß die Zeugin.