Uni geht die Post ab
Kampf ansagen. Dieser Hinterlegungszettelwar und ist ja nicht unbedingt ein großer Sympathieträger, zumal die Arbeitszeiten der Empfänger immer öfter nicht nur mit den Zustellzeiten der Pakete kollidieren, sondern oft auch mit den Öffnungszeiten jener Postfiliale, in der das Paket auf seine Abholung wartet.
Den Schlüssel für die punktgenaue Zustellung sieht Otto Petrovic, Leiter des Innovationszentrums an der Uni Graz, nun in der innigen Beziehung der Österreicher mit dem internetfähigen Handy (das schon jeder zweite besitzt): „Das Smartphone ist mittlerweile schon zum Organ gewor- In den „Post 24“-Automaten, die es in Städten immer häufiger gibt, kann man Pakete sowohl aufgeben als auch empfangen – mittels Code lässt sich das Fach öffnen, in dem sich das Paket befindet. den, ohne das viele glauben, nicht mehr leben zu können. Das gilt es, in der Zustellung zu nutzen.“So soll der Empfänger von Paketen künftig frühzeitig über Smartphone oder Tablet-Computer selbst bestimmen können, wann undwohin die Lieferung erfolgen soll.
Umundums Vision geht sogar nochweiter: „Damit die Zustellgeschwindigkeit nicht darunter leidet, könnte in Zukunft sogar automatisiert zum jeweiligen Aufenthaltsort desEmpfängers zugestellt und dies bereits im Sortierprozess berücksichtigt werden.“Etwa durch eine Koppelung mit dem Terminkalender auf dem Handy.
Somit ist nicht nur das Entwi-
WEICHSELBRAUN, ckeln von mobilen Applikationen für diese „Logistik der letzten Zustellmeile“(sie frisst bis zu 75 Prozent der Zustellkosten auf) ein zentraler Punkt der gestern unterzeichneten Forschungskooperation zwischen Post und Uni Graz. „Wir führen auch ein weltweites Monitoring durch und analysieren, mit welchen Lösungen die innovativsten Logistikunternehmen arbeiten“, so Petrovic.
Damit das Ganze keine Zwangsbeglückung für Kunden werde, „kümmern wir uns nicht nur um die technischen Entwicklungen und um wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle dahinter, sondern testen das auch sofort ab, wie es bei den Leuten ankommt“.
Im Rahmen der zweijährigen Kooperation werden auch sechs Stellen für Dissertanten geschaffen, die zusammen mit Post- und Institutsmitarbeitern forschen. Für Vizerektor Peter Riedler ist dies eine Auszeichnung, die zeigt, „wie sehr wiramPuls der Zeit sind und dass wir jungen Forschern die Möglichkeit bieten, möglichst praxisnah an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu arbeiten“. 6800 steirischeWohneinheiten großerWohnbaugenossenschaften wurden zuletzt mit Empfangsboxen ausgestattet. Mittels Chip, der im gelben Zettel integriert ist, lässt sich die Box öffnen, in der das Paket wartet.
Chip öffnet Box
Prozent der Smartphone-Besitzer nutzen das Gerät laut TNSStudie „immer und überall“. Die Österreicher
nutzen schon öfter via Handy das Internet als via PC. Das will die Post nun für die Zustellung nutzen.