7,5 Millionen Euro für Veitsch
RHI-WERK bekommt eine neue Anlage.
Haselsteiner: „Wenn beide Partner halbehalbe machen, macht keiner Karriere.“
Wollten Sie reich werden? HASELSTEINER: Nein, ich bin ohne Not aufgewachsen und hatte nie nennenswerte materielle Wünsche, die nicht erfüllbar gewesen wären. Ich kann auch mit einem kleinen Auto Spaß haben.
Immer noch „Smart“? HASELSTEINER: Fiat Cinquecento mit Strabag-Schriftzug.
Zurück zur Strabag-Zukunft: Wo liegt die? In derMongolei? HASELSTEINER: Die Minen, die dort erschlossen werden, brauchen Infrastruktur. Im Moment sind die Kohle-, Gold- oder Kupfer-Lager mitten im Niemandsland.
Sie wollen bei mehreren Projek- ten mit dem weltgrößten BergbaukonzernRioTinto zusammenarbeiten. Um was geht es da? HASELSTEINER: Wir sind zu dritt, der Bergbaukonzern, ein Maschinenbauer und wir. Wir entwickeln gemeinsam eine Fräsmaschine, wir betreiben sie dann.
Zu Ihrem Engagement bei der Westbahn: ÖBB-Chef Kern hat kürzlich etwas süffisant gemeint, wenn man aus einem großen Vermögen ein kleines machen will, soll man sich eine Bahn zulegen. HASELSTEINER: Das sagt einer, der sechs Milliarden Subventionen in zehn Jahren kriegt und mit der Sparschiene oder anderen Ver- HASELSTEINER: DenWettbewerb und die Haxlbeißerei habe ich vorausgesehen, aber ich habe nicht gedacht, dass die ÖBB uns über den Preis bekämpft.
Bei Ihrer letzten Pressekonferenz als Strabag-Chef haben Sie angekündigt, künftig Frauenkarrieren fördern zu wollen. HASELSTEINER: Wir setzen auf die Flexi-Quote, wollen jedes Jahr eine höhere Frauenbeschäftigung. Wir wollen bewusst machen, welche Risiken, Opfer, Scheiße, aber auch welche Möglichkeiten gegeben sind.
Darf ich die Scheiße aufgreifen? HASELSTEINER: Die Scheidungsraten sind bei Karrierefrauen doppelt so hoch, die alleinerziehenden Mütter sind Rekord, die Psychiatriekosten sind auch Rekord.
Was läuft denn schief? HASELSTEINER: Wenn beide Partner halbe-halbe machen, macht keiner Karriere. Einer muss verzichten, damit der andere sie machen kann. Karriere ist Moloch, frisst einen mit Haut und Haaren. Abgesehen davon gibt es noch immer mehr gewalttätige und unterdrückende Männer, als man glaubt.
Was hat die Politik beim Frauenthema falsch gemacht? HASELSTEINER: Ich weiß nicht, ob man das der Politik anlasten muss, es ist ein gesellschaftspolitisches Thema. Die Politik kann eine Quote dekretieren, dann gibt es die Quotenfrau, aber der Sache ist nicht gedient. Anstelle einer Schließung bekommt Veitsch frisches Geld VEITSCH. Im RHI-Werk in Veitsch wird eine neue Anlage zurWärmebehandlung von feuerfesten Steinen errichtet. Nach dem Sommer wird mit dem Bau des rund 30Meter langen „Temper-Aggregats“begonnen, der Feuerfest-Konzern investiert in den steirischen Standort insgesamt 7,5 Millionen Euro. Zuletzt stand eine Schließung des Werks in Veitsch zur Diskussion. Ein „gutes Konzept“(Werksleiter Thomas Harm) – bestehend aus Modernisierung von Produktionsanlagen, Erweiterung der Produktpalette, Emissionsreduktion und Steigerung der Energieeffizienz – habe dasWerk gesichert. Die Investitionen in Veitsch bestätigten die Konzernentscheidung.