Hypo-rettungsplan wirdmorgenversandt
Jetzt wird’s ernst, Rettungsplan für Kärntner Hypo wird nach Brüssel geschickt. Hypo-aufsichtsratschef kritisiert Kanzler.
Klaus Liebscher, Chef der BankenÖIAG Fimbag: „Die Gesprächsbasis mit der EU-Kommission ist eine gute“
Bis zuletzt wird von der eigens eingerichtetenTask Force unter Hochdruck am neuen Restrukturierungsplan für die Kärntner Hypo Group gearbeitet. Morgen wird er dann an die EU-Kommission in Brüssel geschickt. Es geht um viel. Österreich muss die Kommission mit dem Konzept davon überzeugen, dass eine Fristverlängerung für den Verkauf der notverstaatlichten Bank sinnvoll ist. Sonst droht eine rasche und für Österreich sehr teure Abwicklung. „Die Gesprächsbasis mit der EU-Kommission ist eine gute“, be- tont Klaus Liebscher, Chef der Banken-ÖIAG (Fimbag). „Ich denke, dass wir dann auch inRuhe diesenRestrukturierungsplan mit der Kommission hinsichtlich der Details durchaus erörtern werden können.“Liebscher appelliert an alle Beteiligten, sich bei der Diskussionumdie KärntnerHypo zurückzuhalten. Man solle sachlich bleiben und „keine Eskalation der Worte“suchen.
„Kaputtgeredet“
Sehr heftig kritisierte indes HypoAufsichtsratschef Johannes Ditz die in den letztenTagen von Kanzler Werner Faymann losgetretene Diskussion über die Kärntner Hypo: „Jeden Tag wird das Unternehmen ein Stück kaputtgeredet“, so Ditz aufÖ 1. Das schädige das Unternehmen enorm, so könne es nicht gesteuert werden. Nicht zuletzt die Diskussion der letzten Monate ist laut Ditz schuld daran, dass die ÖsterreichTochter deutlich unter dem Buchwert verkauft werden muss. „Das hat uns vorsichtig geschätzt mindestens 30 Millionen Euro gekostet“, so Ditz. Die Hypo Österreich soll dem Vernehmen nach um 65,5 Millionen Euro an die indische Srei-Gruppe verkauftwerden – ihr Buchwert liege bei 120 Millionen Euro. Die von Faymann genannten Zahlen über die aus den Haftungen zu erwartenden Verluste von vier bis sieben Milliarden Euro kann Ditz nicht nachvollziehen. Er warnte davor, eine Diskussion zu führen, bei der man sich mit Verlusten abfindet, die man hätte verhindern können. Hypo-Aufsichtsratschef Johannes Ditz