MICHAEL SCHUEN
Nein, ich hatte nie den festen Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber die innere Gewissheit, dass der Zeitpunkt kommt. Und dann, Sie kennen das, kamalles zusammen: Stress imBeruf, Stress zu Hause. Und just zu dem Zeitpunkt, als Besserung in Sicht war, haut es dich um – Angina, 40 Grad Fieber. Samtder Erkenntnis, dass man, wenn das Schlucken zur Mutprobe und das Aufstehen zum Balanceaktwerden, nicht einmal raucht, wenn die Sucht es suggeriert.
Nach drei rauchfreien Tagen griff ich zur Schachtel, hielt inne und dachte: „Wenn es dreiTage ohne geht, geht es auch ganz ohne.“Und seither, seit September 2009, geht es ohne Tschick. Ohne Schwierigkeiten. Und zum Glück ohne jeglicheNebenwirkungen (sieht man von ein paar Kilogramm mehr ab, die aber zwischenzeitlich mit einemMehr an Bewegung wettgemacht wurden) oder Entzugserscheinungen.
Wie das geht? Vielleicht, weil der Kopf bereitwar. Vielleicht auch, weil ich am Arbeitsplatz oder in den eigenen vier Wänden nie geraucht habe. Aber auch, weil ich gezielt Gewohnheiten vermieden habe. Die schlimmste: Bei Anrufen am Handy aufstehen, gehen – und rauchen. Da war die (Sehn-)Sucht am längsten zu spüren. DerDrang, beimTelefonierenzugehen, ist nach wie vor da. Der Gedanke an Zigaretten dabei hat sich verflüchtigt. 15–20 ZIGARETTEN TÄGLICH SEIT FAST VIER JAHREN RAUCHFREI