Viele Freiheiten für Promihäftling
Wolfgangauer-welsbach (Avw-pleite) wurde beim Einkaufen und Lottospielen gesehen.
MARIA LANKOWITZ, KLAGENFURT. Im Jänner 2011 wurde Wolfgang Auer-Welsbach (56) zu acht Jahren unbedingter Haft verurteilt. In letzter Zeit ist er aber immer wieder in Freiheit erblickt worden. Die einen sahen ihn durch Klagenfurt fahren. Ein Jurist begegnete ihm beim Einkaufen. Ein Dritter erzählt, er habe Auer-Welsbach in einer Trafik beobachtet, wie der verurteilte Millionenbetrüger einen Lottoschein löst. Tja, alles ist möglich.
„Es kann schon sein, dass Herr Auer-Welsbach gesehen wurde“, sagt Gerhard Derler, stellvertretender Leiter der Justizanstalt Graz-Karlau. Denn der Ex-AvWChef ist (wie berichtet) in der Justiz-Außenstelle Maria Lankowitz imgelockerten Vollzug.
„Herr Auer-Wels- bach ist in der Wäscherei tätig“, so Derler. ProMonat stehen ihm bis zu zwei Ausgänge von je 48 Stunden zu. Weil ihm dabei mehr und mehr Opfer begegnen, steigt nun die Aufregung.
„Ich kann die Kritik bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen“, meint Derler. Immerhin hat Auer-Welsbach als Chef des Finanzkonglomerats AvW über 470 Millionen Euro Schaden angerichtet. Ein Fachteam, bestehend aus Psychologen und Justizwachebeamten, hätte aber entschieden, dass er für den gelockerten Vollzug geeignet sei. „Er ist ja keine gefährliche Person.“
Den Vorwurf, dass Promihäftlinge besser behandelt werden, lässt Derler nicht gelten. „Wir machen da keine Unterschiede.“ Auer-Welsbach beim Prozess 2011 in Klagenfurt