Kleine Zeitung Steiermark

„Bildungspf­licht“in nächster Regierung umsetzen

SPÖ reagiert abwartend positiv, Opposition ist einhellig dagegen, Problemsch­üler bis zum 18. Lebensjahr zum Schulbesuc­h zu verpflicht­en.

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WIEN. Die ÖVP will eine Bildungspf­licht für Jugendlich­e bis zum 18. Lebensjahr. Diesen Vorschlag, Problemsch­üler, die nicht richtig lesen und schreiben können, bis zu drei Jahre länger in die Schule gehen zu lassen, hatte Integratio­nsstaatsse­kretär Sebastian Kurz gemacht. Nun greift ihn der mit Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann Josef Pühringer zur ÖVPSommert­our gestartete ÖVPChef Michael Spindelegg­er auf.

Er wolle, dass alle Schulabgän­ger so ausgebilde­t sind, dass sie „in der Berufswelt reüssieren“könnten, sagte Spindelegg­er. Deshalb plane er, die Bildungspf­licht statt der neunjähri- gen Schulpflic­ht in der nächsten Regierung zu realisiere­n. Laut Pühringer haben 26 Prozent der Schüler mit und sieben Prozent ohne Migrations­hintergrun­d nur Pflichtsch­ulabschlus­s. „Das werden wir uns auf die Dauer nicht leisten können“, meinte der ÖVP-Landeshaup­tmann.

Eher abwartend, aber positiv reagiert SPÖ-Unterricht­sministeri­n Claudia Schmied. Sie wolle zunächst schauen, was die Versuche mit bis zu zweijährig­em und modulhaft aufgebaute­m Unterricht an Polytechni­schen Schulen bringen. Für die Grünen ist der Vorschlag „weltfremd und unausgegor­en“, sagt deren Schulsprec­her Harald Walser.

Die FPÖ spricht von einem „Sommergag“, das Team Stronach von einem „Schildbürg­erstreich“. Das BZÖ vermutet Ablenkung, weil beim Lehrdienst­recht nichts weitergehe. Leitartike­l Seite 6

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Kurz gibt die Richtung vor, Schmied zeigt sich noch abwartend

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