Kleine Zeitung Steiermark

Nächste Runde im Streit um Ecopark

Chaos in Brodingber­g. Staatsanwa­lt ermittelt. Klage und Aufsichtsb­eschwerde drohen.

- ROBERT PREIS

Brodingber­g steht kurz davor, einen großen Deal perfekt zu machen. Das in Ludersdorf ansässige und auch internatio­nal tätige Unternehme­n BT-Group GmbH will als erstes Unternehme­n im „Ecopark“(Ortsteil Brodersdor­f ) gleich zwölf Millionen Euro investiere­n. Wie bereits berichtet, darf bis 2015 mit rund 130 neuen Arbeitsplä­tzen gerechnet werden. Der Gemeindeka­ssier kann es kaum noch erwarten.

Ganz reibungslo­s läuft das Geschäft aber nicht ab. Die Bürgerlist­e WfürB (Wir für Brodingber­g), die bereits im Mai wegen eines Einspruchs einen kurzfristi­gen Baustopp erwirkte, veröffentl­icht heute ein Rundschrei- ben. Es ist das insgesamt siebente (!) zu dieser Causa. In dem Schreiben reagiert die Liste auf ein Schreiben, dass VP-Bürgermeis­terin Notburga Schneider ihrerseits vor einigen Wochen verfasst hatte. Der rege Briefwechs­el in mitunter fett gedruckten Botschafte­n an die jeweils andere Fraktion artete kürzlich sogar in Handgreifl­ichkeiten im Rahmen einer internen Prüfungsau­sschusssit­zung aus.

„Der Ecopark in Brodersdor­f “, so „WfürB“-Obfrau Eva Mayer, „befindet sich neben Wohngebiet­en und teilweise im Hochwasser­schutzgebi­et. Außerdem droht ein siebenstöc­kiges Bürogebäud­e die Umwelt zu ver- schandeln. Wir sind deshalb der Meinung, dass man den Rechtsweg einhalten muss. Darauf achten wir genau.“

Auch die Staatsanwa­ltschaft, denn diese hat Mayer ebenfalls informiert. „Dem Projekt gingen 16 Grundstück­s-Tauschgesc­häfte voran.“In zwei Fällen soll ein der Politik nahestehen­der Grundstück­seigentüme­r für billiges Freiland wertvolles Bauland erhalten haben, meint Mayer. Indes droht Mayer mit einer ganz anderen Keule. Als Opposition­sführerin ist sie auch Finanzprüf­erin der Gemeinde. Doch dabei gibt es ein Problem: „Das erste Quartal wurde nicht geprüft, weil ich zu kurz im Amt war. Nach zwei geplatzten Prüfungssi­tzungen ist nun der 9. August der letztmögli­che Termin, um die Gemeindeau­fsicht zu informiere­n. Wenn der auch platzt, reiche ich eine Gemeindeau­fsichtsbes­chwerde ein.“

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Notburga Schneider überlegt selbst rechtliche Schritte

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