Nächste Runde im Streit um Ecopark
Chaos in Brodingberg. Staatsanwalt ermittelt. Klage und Aufsichtsbeschwerde drohen.
Brodingberg steht kurz davor, einen großen Deal perfekt zu machen. Das in Ludersdorf ansässige und auch international tätige Unternehmen BT-Group GmbH will als erstes Unternehmen im „Ecopark“(Ortsteil Brodersdorf ) gleich zwölf Millionen Euro investieren. Wie bereits berichtet, darf bis 2015 mit rund 130 neuen Arbeitsplätzen gerechnet werden. Der Gemeindekassier kann es kaum noch erwarten.
Ganz reibungslos läuft das Geschäft aber nicht ab. Die Bürgerliste WfürB (Wir für Brodingberg), die bereits im Mai wegen eines Einspruchs einen kurzfristigen Baustopp erwirkte, veröffentlicht heute ein Rundschrei- ben. Es ist das insgesamt siebente (!) zu dieser Causa. In dem Schreiben reagiert die Liste auf ein Schreiben, dass VP-Bürgermeisterin Notburga Schneider ihrerseits vor einigen Wochen verfasst hatte. Der rege Briefwechsel in mitunter fett gedruckten Botschaften an die jeweils andere Fraktion artete kürzlich sogar in Handgreiflichkeiten im Rahmen einer internen Prüfungsausschusssitzung aus.
„Der Ecopark in Brodersdorf “, so „WfürB“-Obfrau Eva Mayer, „befindet sich neben Wohngebieten und teilweise im Hochwasserschutzgebiet. Außerdem droht ein siebenstöckiges Bürogebäude die Umwelt zu ver- schandeln. Wir sind deshalb der Meinung, dass man den Rechtsweg einhalten muss. Darauf achten wir genau.“
Auch die Staatsanwaltschaft, denn diese hat Mayer ebenfalls informiert. „Dem Projekt gingen 16 Grundstücks-Tauschgeschäfte voran.“In zwei Fällen soll ein der Politik nahestehender Grundstückseigentümer für billiges Freiland wertvolles Bauland erhalten haben, meint Mayer. Indes droht Mayer mit einer ganz anderen Keule. Als Oppositionsführerin ist sie auch Finanzprüferin der Gemeinde. Doch dabei gibt es ein Problem: „Das erste Quartal wurde nicht geprüft, weil ich zu kurz im Amt war. Nach zwei geplatzten Prüfungssitzungen ist nun der 9. August der letztmögliche Termin, um die Gemeindeaufsicht zu informieren. Wenn der auch platzt, reiche ich eine Gemeindeaufsichtsbeschwerde ein.“