Und Vokuhila COPSTORIES
Das Wiener Theater Akzent als Bankgebäude – für die ORF„Copstories“ist ein Bankraub angesagt. Und im Hinterzimmer sitzt ein Unterweltler, der einem sehr bekannt vorkommt.
Der Herr Berischer ist einer, dem man nachts nicht gerne begegnen würde: brutaler Gesichtsausdruck, Flinserl, Goldketterl, diverse Goldringe an den Fingern und die Frisur ein klassischer Vokuhila. Wenn man genauer hinschaut, möchte man aber sagen: Sieht aus wie Cornelius Obonya – ist Cornelius Obonya. Auf die Scherzfrage, ob er nach der Nebenrolle in Salzburg so große Lust auf eine Hauptrolle in Wien hatte, lacht er: „Na klar. Weil es was ganz anderes ist. Ein ,tiefer‘ Lokalbesitzer und offensichtlich in Verbrechen verwickelt. Und es macht großen Spaß“, erzählt der Gaststar in den „CopStories“, deren zweite Staffel derzeit gedreht wird. Derzeit wird in Wien die zweite Staffel gedreht. Zur Stammbesetzung zählen wieder Johannes Zeiler, Serge Falck, Fahri Yardim, Claudia Kottal, David Miesmer u.a. Gaststars: Ulrike Beimpold, Rudi Roubinek, Cornelius Obonya u.a. Ausstrahlung: 2014 in ORF eins. Quote: Die erste Staffel sahen im Schnitt 472.000 Österreicher.
Einschlägige Milieustudien hat Obonya in jungen Jahren betrieben: „Als Heranwachsender war ich durch verschiedene Umstände oft im Bezirk Meidling unterwegs. In diversen Gasthäusern habe ich Anschauungsunterricht genossen. Das hat mir jetzt, bei der Gestaltung des Herrn Berischer, durchaus geholfen.“
Der Rummel
Momentan hat er in Salzburg – durchaus willkommen – ein paar Tage „Jedermann“-Pause. „Diese Aufführung“, erklärt er, „ist jeden Abend ein neues Ding, jeden Abend neu zu erkämpfen, braucht jeden Abend neue Kraft, ist fern von Routine. Wie es im Idealfall sein sollte. Womit wir nicht gerechnet haben und was erstaunlich ist: Es gab nicht nur bei der Premiere stehende Ovationen, sondern wir haben sie jeden Abend. Das ist ein unglaubliches Geschenk.“Da stört auch aufkeimender Hype nicht: „Ja, ich werde sehr oft auf der Straße angesprochen. Die Leute müssten das ja nicht tun. Wenn’s ein bisschen zu viel werden sollte, würde ich halt höflich sagen: ‚Bitte, jetzt nicht!‘ Doch im Moment genieße ich es“, resümiert der Wiener.
Nach dem „Jedermann“
Über die Jedermann-Figur und sich selbst sagt er: „Für mich ist das nicht direkt ein katholisches Stück, höchstens ein christliches. Es wird entlang der Bibel erzählt, und man erkennt, dass das Neue Testament ein versöhnliches ist. Ich selbst bin katholisch aufgewachsen und mit meinem Kindheitsgott recht gut gefahren. Dass ich inzwischen aber mit der Amtskirche nichts zu tun habe, ist meine eigene Entscheidung.“
Nach den Salzburger Festspielen feiert Obonya am 16. Oktober gemeinsam mit seiner Frau Carolin Pienkos im Wiener Theater in der Walfischgasse mit Rupert Hennings „Crash“Premiere: „Ein Kontrastprogramm zum ‚Jedermann‘. Ich spiel’ einen Immobilienmakler, mehr möchte ich noch nicht verraten.“