Morgen wackeln wieder Rekorde
Meteorologe Podesser über korrektes Messen und rekordverdächtige Tage.
GRAZ. Wenn einer in der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) in Graz den Kollegen Eis spendiert, hat er vermutlich verloren. Denn im Vorfeld von Hitzewellen wetten die Fachleute untereinander, an welchem Ort es wie heiß werden könnte. Für den morgigen „Backofentag“liegen die meisten Tipps „bei einer Lufttemperatur von 39,4 oder 39,5 Grad Celsius“, verrät Alexander Podesser von der Zamg. Diese Werte könnten in Köflach, Leibnitz und eventuell in Graz-Straßgang gemessen werden. Der bisherige Rekord stammt ja aus 1950, als Leibnitz bei 39,3 Grad Celsius schwitzte. Platz zwei (38,8 Grad Celsius) teilen sich Straßgang und Wagna, wo es heuer Ende Juli „glühte“. Aber „vielleicht fällt der Rekord ja dieses Mal auf einen Augusttag“, ist Podesser gespannt. Auch Thomas Rinderer vom Wetterdienst Ubimet meint, dass „die noch nie da gewesene 40-GradMarke im Osten und Südosten (Österreichs, Anmerkung) in möglicher Reichweite ist“.
Manch einer wird zu Hause im Garten oder auf der Terrasse mehr messen – jedoch: „Amtlich sind nur Werte der staatlich registrierten Messstationen“, erläutert Podesser. Entscheidend sei die Lufttemperatur in zwei Meter Höhe, wobei die Messeinheit keinem direkten Sonnenschein ausgesetzt werden dürfe. 40 Messstationen werden von der Zamg Steiermark betreut.
Hingegen zeigt ein herkömmliches Quecksilberthermometer an der Hauswand die Temperatur an der Oberfläche der Sensorspitze, nicht aber der Luft an. Übrigen: Freitagnachmittag soll Abkühlung mit Gewittern kommen.