Milchpreis steigen
den ideale Wetterbedingungen, die Menge (ohne Mais) erhöhte sich um 26,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das allerdings die schlechteste Ernte seit 40 Jahren hervorgebracht hatte. Bei Wintergerste (für Tierfutter), Weichweizen (für Mehl, Brot, Gebäck) und Roggen (für Brot) fallen die Mengen durchschnittlich aus, bei Raps sehr gut. Die Qualität des Weizens sei heuer ausgezeichnet, meinen Agrarexperten. Für die Bauern bleibt ein Wermutstropfen, denn laut AMA sorgt die hohe Produktion (auch auf dem Weltmarkt) für niedrige Preise und damit für geringere Einkommen als im Vorjahr.
Bis zu zehn Cent je Liter
Eine Hiobsbotschaft erwartet indes auch die Konsumenten, denn sie werden für Milchprodukte künftig etwas tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Dürre lässt den Milchpreis steigen, je nach Produktgruppe muss mit einem Plus von fünf Prozent gerechnet werden. Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung österreichischer Milchverarbeiter und Chef der Kärntenmilch, spricht von einer Preisanpassung. Nach einer Preisreduktion im vorigen Sommer sei schon länger über eine Erhöhung der Preise in Österreich verhandelt worden. „Die Bauern kommen wegen der gestiegenen Futtermittel- und Treibstoffpreise nicht mehr zurecht“, sagt Petschar. Die Trockenheit mache die Situation nun aber akut. Es gibt weniger Weidefutter, wodurch die Kühe weniger Milch geben. Viele Bauern müssen bereits jetzt ihre Herbst- und Wintervorräte verfüttern.
Wie andere Molkereien auch hat die Kärntenmilch deshalb reagiert und zahlt den Landwirten rückwirkend mit 1. Juli 3,5 Cent mehr pro Liter Milch (die Bauern erhalten jetzt 43 Cent je Liter). In rund zwei Wochen dürfte die Erhöhung auch im Verkaufsregal in den Lebensmittelmärkten ankommen – um fünf bis zehn Cent je Liter.