Warum Europa für den Islam wichtig ist
Heute endet der islamische Fastenmonat Ramadan. Anlass, sich Gedanken zu machen über Europa und seine Moslems.
Der islamische Fastenmonat Ramadan neigt sich zu Ende, und ich komme gerade vom Nachtgebet in einer albanischen Moschee. Schon als wir im Gebetsraum waren, sind mir diese Gedanken eingefallen, eigentlich schon lange vorher. Der Auslöser hierfür ist, dass wir in dieser Moschee aus den verschiedensten Herkunftsländern kommen; es gibt Albaner, Bosniaken, Perser, Ägypter, Palästinenser, Kosovaren ...
Ich selbst komme aus Marokko, bin aber nicht Araber, sondern Berber. Unsere gemeinsame Kommunikationssprache ist weder Albanisch noch Arabisch noch Persisch, sondern Deutsch, interessanterweise mit österreichischem Akzent, da viele von uns hier in Österreich geboren sind.
Diese Beobachtung führte mich ins Mittelalter, nämlich in die Blütezeit der islamischen Zivilisation, als die Muslime weltweit vom spanischen Andalusien über Marokko bis nach Indonesien und Indien das Arabische als gemeinsame Sprache benutzten. Damals haben die Muslime die Welt geändert, weil sie aus dem Islam ein neues fortgeschrittenes Lebens- und Gesellschaftskonzept entwickelt haben. Daher hat der Islam dank seiner Originalsprache aus der Vielfalt eine Einheit gemacht; Araber, Türken, Perser, Inder und Indonesier waren ethnisch und kulturell verschieden, aber durch diese Religion und das Arabische geeint. Man spricht in der islamischen Literatur vom Konzept der Umma (einer einzigen Gemeinschaft). eute ist es aber anders: Weder der Islam noch dessen Originalsprache scheinen die Muslime zu vereinen. Man denke hier an das, was überall in der islamischen Welt passiert, von
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