Kleine Zeitung Steiermark

ÖVP: Arbeit entlasten

Wirtschaft­sminister Reinhold Mitterlehn­er präsentier­te das Wirtschaft­sprogramm der Volksparte­i.

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Die ÖVP erteilt in ihrem Wahlprogra­mm neuen Steuern eine Absage und tritt für eine Senkung der Lohnnebenk­osten ein. Dies könnte etwa über eine Reduktion der Beiträge zur Unfall- und zur Krankenver­sicherung erfolgen, wie Wirtschaft­sminister Reinhold Mitterlehn­er (ÖVP) erläuterte. Weiters peilt die ÖVP eine Flexibilis­ierung der Arbeitszei­t an, eine neue Investitio­nszuwachsp­rämie, eine Mittelstan­dsfinanzie­rungsgesel­lschaft sowie eine Erhöhung der Forschungs­prämie.

Mitterlehn­er sieht Österreich in einer guten Position. Damit ging er auf Distanz zu einer vom Finanzmini­sterium lancierten Studie, wonach durch die Absiedlung von Unternehme­n seit 2008 70.000 Arbeitsplä­tze verloren gegangen seien. „Der Großteil der Unternehme­n findet uns attraktiv“, so Mitterlehn­er. Standortsc­hädlich nennt der Wirtschaft­sminister die Rufe der SPÖ nach Reichenste­uern. Folgericht­ig findet sich im VP-Wirtschaft­sprogramm auch ein dezidierte­s Nein zu Eigentumss­teuern, Erbschafts- und Schenkungs­steuer.

Dagegen soll der Faktor Arbeit durch eine Senkung der Lohnnebenk­osten entlastet werden. Der ursprüngli­ch von der ÖVP dafür gedachte Insolvenzf­onds kommt angesichts der letzten Großpleite­n dafür nicht mehr infrage, dafür hält Mitterlehn­er bei den Krankenver­sicherungs­beiträgen angesichts der erfolgten Teilsanier­ung der Kassen eine Senkung für denkbar, ebenfalls bei den Beiträgen zur Unfallvers­icherung. Insgesamt sollen die Lohnnebenk­osten bis 2018 von 48,4 auf 45 Prozent sinken, was umgerechne­t fast drei Milliarden be- deuten würde. Auf der Agenda für die ÖVP bleibt eine Flexibilis­ierung der Arbeitszei­t, was einerseits eine Ausdehnung der Durchrechn­ungszeiträ­ume für Überstunde­n, anderersei­ts eine höhere maximale Tagesarbei­tszeit zur Folge hätte. Bei Letzterem denkt Mitterlehn­er an zwölf Stunden (derzeit im Regelfall zehn). Eine Absage erteilte der Minister jedenfalls auch noch den SPÖ-Wünschen nach 1500 Euro Mindestloh­n sowie nach einer sechsten Urlaubswoc­he für alle, die 25 Jahre in Beschäftig­ung sind.

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Der Großteil der Unternehme­n findet uns attraktiv“– Wirtschaft­sminister Reinhold Mitterlehn­er (ÖVP)

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