Wird der Pazifik verseucht
gierung gestern mitgeteilt. Die Kontaminierung sei jedoch vorerst auf Bereiche nahe dem Kernkraftwerk beschränkt, beruhigt man. Und Premierminister Shinzo Abe hat fast in einem Atemzug angekündigt, dass im nächsten Jahr die ersten modernisierten AKW in Japan wieder ans Netz gehen sollen. Nach dem Unglück hatte man alle 50 japanischen AKW-Blöcke abgeschaltet. Jene, die auf den neuesten Stand der Atomtechnik gebracht werden können, will man in den nächsten Jahren wieder aktivieren.
Tepco hat nach monatelangem Verschleiern zugegeben, dass hochgradig belastetes Wasser in den Boden einsickert und das Meer verseucht. Die gewaltigen Massen radioaktiv verseuchten Wassers in der zerstörten Anlage stellen für die Reparaturtrupps eines der größten Probleme dar.
Dabei handelt es sich nicht nur um die riesigen Wassermengen, die zur nötigen ständigen Kühlung in die Reaktoren gepumpt werden. Erschwerend hinzu kommt, dass jeden Tag rund 400 Tonnen Grundwasser in die Reaktorgebäude eindringen und sich dort mit dem kontaminierten Kühlwasser vermischen. Die auf dem Areal gebauten Auffangtanks reichen für das kontaminierte Wasser kaum aus.
Um ein weiteres Eindringen von Wasser in die zerstörte Atomanlage zu verhindern, soll jetzt ein unterirdischer Wall aus gefrorenem Boden um die Reaktorgebäude errichtet werden. Zu diesem Zweck sollen Rohre mit chemischen Kühlmitteln um die Gebäude der Reaktoren 1 bis 4 im Erdreich verlegt werden. Der auf diese Weise entstehende Schutzwall aus gefrorenem Boden werde voraussichtlich eine Länge von 1,4 Kilometern haben.
Da der ohnehin schon finanziell schwer angeschlagene Betreiberkonzern Tepco die dafür nötigen Mittel nicht aufbringen kann, muss nun der Staat einspringen. Ob die Maßnahmen helfen, ist aber noch ungewiss. Im schlimmsten Fall werden Teile des Pazifik mit radioaktivem Wasser verseucht.