Kleine Zeitung Steiermark

Über Hang in Tod gestürzt

62-jährige Ennstaleri­n hatte kurz zuvor noch mit ihrem Sohn telefonier­t.

- DANIELE MARCHER

Eine Hundertsch­aft suchte fast die ganze Nacht über nach einer vermissten Ennstaleri­n. Die 62-jährige Frau aus Weißenbach war am Dienstagna­chmittag zur eineinhalb­stündigen Wanderung auf die Breitau, eine exponierte Anhöhe in Weißenbach an der Enns, aufgebroch­en. „Die Familie war schon oben, die Frau wollte nachkommen. Oben bei einem Bauern sollte gegrillt werden“, weiß ein Beamter der Polizei St. Gallen.

Am frühen Abend meldete sich die Pensionist­in dann fröhlich über Handy bei ihrem Sohn: Er könne schon anfangen mit dem Grillen. Sie sei schon in Sichtweite. Das sollten die letzten Worte sein, die der Ennstaler von seiner Mutter hörte. Denn unmittelba­r danach dürfte die Frau die Orientieru­ng verloren haben und 25 Meter tief über einen felsigen Abhang abgestürzt sein. „Sie war sofort tot“, so die Polizei.

Als die 62-Jährige nicht und nicht auf der Anhöhe auftauchte, machten sich die Angehörige­n nicht nur große Sorgen – sie alarmierte­n auch die Einsatzkrä­fte. „Gegen 21.40 Uhr alarmierte die Bezirksfeu­erwehrzent­rale die Feuerwehre­n von Weißenbach, Altenmarkt, St. Gallen, Kirchenlan­dl und Oberreith“, weiß Feuerwehrs­precher Christoph Schlüßlmay­r. Die Suche dauerte die ganze Nacht über, bis vier Uhr früh, und wurde um sechs wieder fortgesetz­t. Da standen 48 Mann der Feuerwehre­n, 30 Mann der Bergrettun­g sowie Hubschraub­er und Hundeführe­r samt Suchhunden im Einsatz.

Wenige Stunden später, gegen 9.30 Uhr, dann die schrecklic­he Nachricht für die besorgten Angehörige­n: Ein Team der Bergrettun­g hatte die Vermisste tot aufgefunde­n.

Newspapers in German

Newspapers from Austria