„Wir haben teilweise 100 Prozent Ausfall“
Herr Herzog, Sie sind Grünlandbauer in Großstübing und Vertreter der GU-Bauern in der Landwirtschaftskammer. Wie dramatisch ist die Lage im Bezirk aufgrund der Dürre? JOSEF HERZOG: Es gibt keine Kultur, die nicht massiv betroffen ist. Bei Erdäpfeln sind etwa enorme Schäden entstanden, weil auch die Anbaukosten so hoch sind. 3500 Euro muss man pro Hektar berappen, der Ertrag geht heuer aber gegen null.
Grünlandbauern scheinen auch besonders zu leiden. HERZOG: Dabei war der erste Schnitt noch überdurchschnittlich gut. Der zweite schon schlechter und der dritte wird ein Totalausfall sein.
Was heißt das für die betroffenen Bauern konkret? HERZOG: Ich verfüttere zum Beispiel bereits jetzt schon die Wintervorräte. Und da wir rechnen, dass eine Kuh pro Tag rund drei Euro Futterkosten verursacht, sind das heuer für einen durchschnittlichen Betrieb rund 8000 Euro Einbußen allein beim Grünland.
Gibt es auch Kulturen im Grazer Umland, die weniger unter der Dürre leiden? HERZOG: Beim Wein kann es sein, dass es Einbußen gibt, aber er wird hohe Qualitäten erreichen.
Sind nun auch auf lange Sicht Folgeschäden zu erwarten? HERZOG: Vor allem beim Grünland, ja. Das Gras ist komplett zerstört, wird teilweise nicht mehr nachwachsen, dort wird sich Unkraut bilden und Nachsäen ist ein zu teurer Spaß. Und weil sich die Borkenkäfer jetzt herrlich entwickeln, ist zu erwarten, dass im kommenden Frühjahr eine starke Generation auf die Forstwirte zukommt.