Mit Verdi zu neuen Ufern aufbrechen
Glamour-primadonna Anna Netrebko über ihr neues Arien-album, ihren sich anbahnenden Fachwechsel und ihr künftiges Opernrepertoire.
men. Seltsamerweise fielen mir ihre Arien bei den Aufnahmen für die neue CD am leichtesten. Arbeiten muss ich aber noch am tiefen Register. Die größte Schwierigkeit bereitete mir die letzte Szene, die Wahnsinnsszene, für die ich lange nicht die richtige Stimmfarbe finden konnte, und zwar absolut nicht die von „Lucia di Lammermoor“.
Werden Sie die Lady nur bei den Münchner Opernfestspielen singen? NETREBKO: Nein, ich habe dafür auch schon einen Vertrag mit der Metropolitan Opera in New York.
Welche Arie auf Ihrer Verdi-CD war die größte Herausforderung für Sie? NETREBKO: Eindeutig die letzte Arie der Elisabetta aus dem „Don Carlo“. Ich glaube, die Rolle darf nicht zu lyrisch gesungen werden, sondern verlangt eine große, dramatische Stimme. Im Moment wäre ich nicht in der Lage, diese Partie auf der Bühne zu singen. Die Lady im „Macbeth“hat hingegen kein großes Orchester und viele hohe Noten, wesentlich mehr als tiefe, die man mit sehr böser Farbe singen kann – das geht bei Elisabetta nicht. Bei ihr muss alles weich und farbenreich sein.
Interessiert Sie die Desdemona in Verdis „Otello“? NETREBKO: Nein, niemals, obwohl ich schon vor zehn Jahren die erste Anfrage dafür erhalten habe. Das ist nicht meine Rolle.
Bereiten Sie neben Ihren drei neuen Verdi-Partien noch weitere Rollendebüts vor? NETREBKO: 2014 singe ich erstmals die Margarethe in Charles Gounods „Faust“in London, Wien und Baden-Baden. Das ist keine schwierige Aufgabe.
Steigen Sie mit Ihren neuen Rollen in das dramatische Fach um? NETREBKO: Ja, deshalb kommt auch Puccinis „Manon Lescaut“neu in mein Repertoire, eine Rolle, bei der ich mich sehr wohlfühle, weil jetzt mein mittleres Register eine Kraft hat, die ich früher nicht besessen habe. Ich werde sie erst-