Kleine Zeitung Steiermark

Patenschaf­ten mit Ertrag

Thomas Lechner aus Puch/Weiz verkauft Patenschaf­ten für Apfelbäume.

- MARTIN MANDL

Es ist wohl kein Zufall, dass ausgerechn­et im Apfeldorf Puch bei Weiz ein Obstbauer auf eine großartige Idee kommt, wie er seine Obstbäume ins Rampenlich­t rücken könnte. Thomas Lechner verkauft Apfelbaum-Patenschaf­ten. Das Tolle: Die Paten können die Äpfel selbst ernten. „Eine Patenschaf­t für einen Waldbaum ist zwar gut, weil man sich den Baum anschauen kann, aber das ist es. Mit den Äpfeln nehmen die Menschen etwas Gesundes für zu Hause mit.“

Gedacht hat der 40-Jährige dabei vor allem an Städter, die keine Möglichkei­t haben, Apfelbäume zu pflanzen. „Du sollst ein Haus bauen, ein Kind zeugen und einen Baum pflanzen“, lacht er.

Und tatsächlic­h, seine Kunden kommen überwiegen­d aus den Städten wie etwa Graz, Linz oder Wien. „Es ist eine Freude, die Überraschu­ng in den Augen der Besucher über die große Ernte der meist noch jungen Bäume zu sehen“, berichtet Lechner, der sogar Paten aus Tirol hat. „Die Familie bleibt dann meistens auch gleich ein paar Tage hier und macht Urlaub.“

Die Idee mit den Patenschaf­ten kam Lechner während der Erntezeit. „Auch wenn es um so viele Bäume geht, ist es auch für einen Obstbauern jedes Jahr eine besondere Zeit. Der Baum beschenkt uns mit seinen Gaben und dieses Gefühl wollte ich weitergebe­n“, sagt Lechner, der jetzt bereits auf drei Erntejahre mit seinem Konzept zurückblic­ken kann und immerhin 70 Paten hat. „Natürlich würde ich mir bei einer Gesamtzahl von 9000 Bäumen noch mehr Paten wünschen, aber anderersei­ts haben einige Leute am Beginn gleich den Kopf geschüttel­t und mich für verrückt erklärt.“So schlecht seien 70 Patenschaf­ten nämlich auch wieder nicht, vor allem würden es jedes Jahr mehr werden.

Der Ertrag pro Baum liegt übrigens bei rund 12 Kilogramm Äpfel. Derzeit stehen fünf Sorten zur Auswahl: Kronprinz Rudolf, Jonagold, Idared, Golden Delicious und Elstar. Die Pflege des Baumes im Jahreslauf mit allen Schnitten und sonstigen Tätigkeite­n übernimmt Lechner. Und für Paten, die nicht selbst ernten wollen, verschickt der Pucher das Obst per Post. Bedeutung: ein Zuckerl oder er etwas Süßes. Von Gertraud Hofer aus Liezen.en. Mehr Dialektwör­ter gibt’s im Buch „Leck Fett’n!““

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Die Apfelbäume werden mit Schildern mit den Namen ihrer Paten versehen – 70 solcher Schilder gibt es zurzeit
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