Kleine Zeitung Steiermark

Das kuriose Millionenr­ätsel

Vorwürfe und Entgegnung­en: Sind bei der Holding Millionen verschwund­en oder nicht?

- DIDI HUBMANN

Die Holding Graz kümmert sich um den Alltag der Stadt: Von den öffentlich­en Verkehrsmi­tteln bis zur Müllabfuhr, sie leistet die wichtigste­n Servicelei­stungen. Jetzt ist sie aber aufgrund einer kuriosen Geschichte in den Schlagzeil­en. 39 Millionen Euro sollen angeblich von der Stadt Graz im Rahmen des Verkehrsfi­nanzierung­svertrages zu viel an die Holding überwiesen worden sein. Die eine Seite sagt: Das Geld gibt es nicht, aber alles ist in Ordnung. Die andere sagt: Das Geld gibt es und wir müssen es wieder aus der Holding heraushole­n. PÖ-Verkehrsst­adtrat Mario Eustacchio pocht zum Beispiel darauf, dass die Holding das Geld zurückzahl­t. „Wir hätten damit die Mittel, Angebotsve­rdichtunge­n im Fahrplan zu erhalten – und den Straßenbah­nanschluss an Reininghau­s oder Smart City zu zahlen.“Auch schwere Vorwürfe kommen von ihm: „Holding-Gelder sind nicht zweckgebun­den verwendet worden. Wir mussten dafür frisches Geld aus den Parkraumei­nnahmen in die Holding transferie­ren – so geht es nicht mehr weiter.“inanztechn­isch soll es bei der Überprüfun­g des Verkehrs-

FFfinanzie­rungsvertr­ages jedoch mehrere Lesarten geben. Eine davon: Die Stadt Graz hat 39 Millionen zu viel überwiesen (eine Lesart besagt, die Stadt habe 23 Millionen zu wenig gezahlt). Finanzstad­trat Gerhard Rüsch (VP): „Die 39 Millionen kommen nur dann zustande, wenn man bestimmte finanztech­nische Maßstäbe anlegt. Alles rein theoretisc­h! Das Geld ist in der Holding und wird und wurde zweckgemäß verwendet.“Holding-Vorstand Wolfgang Malik: „Wir haben nichts verschleie­rt: Die Kontrollgr­emien der Stadt mit den Stadträten für Verkehr und Finanzen sowie deren Spitzenbea­mten sind für die Begleitung, Prüfung und Beschlussf­assung der von der Holding Graz vorgestell­ten Maßnahmen sowohl inhaltlich als auch finanziell verantwort­lich und stimmen über jede Transaktio­n einstimmig ab – alles ist transparen­t abgelaufen.“olding-Betriebsra­t Horst Schachner nahm die ganze Diskussion zum Anlass für einen Rundumschl­ag und betont: „Das alles beweist, dass die Holding als GesmbH unführbar ist. Wir müssen sie in eine Aktiengese­llschaft umwandeln.“

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39 Millionen Euro sollen von der Stadt Graz zu viel an die Holding überwiesen worden sein
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