„Eine tiefe Wunde im Sportlerherz“
Österreichs Herren-Nationalteam kann aus finanziellen Gründen nicht an der WM in den USA teilnehmen. Der Ärger und die Angst, dass der Sport einen Schaden nehmen könnte, sind groß.
GRAZ. Bei aller Euphorie um den Superbowl herrscht in FootballÖsterreich Tristesse. Das (erfolgreich qualifizierte) HerrenNationalteam wird (wie Europameister Deutschland) nicht an der Weltmeisterschaft 2015 teilnehmen. Grund dafür ist eine Verlegung der WM von Schweden, das kurz vor Weihnachten aus finanziellen Gründen absagte, in die USA. Normalerweise müssen Gastgebernationen die Kosten für Unterbringungen und Verpflegungen übernehmen. Nur die An- und Abreise für den rund 60-köpfigen Tross muss im Normalfall jede Nation selbst übernehmen.
Die USA springen ein (sonst würde in diesem Jahr überhaupt keine WM stattfinden) und stellen klar, dass sie jedoch keine Kosten übernehmen werden. „Selbst wenn wir von jedem Spieler 500 Euro Selbstbehalt kassieren, was durchaus üblich ist, bleiben noch immer 100.000 Euro, die uns fehlen würden“, erklärt Michael Eschlböck, Präsident des österreichischen Footballverbandes. „Natürlich ist das ein Horror. Aber die öffentlichen Fördermittel für 2015 sind leider ausgeschöpft. Und wir werden auf keinen Fall fixe Budgets für die Europameisterschaften der Junioren, der Damen und die Flag-Football-Damen und -Herren anrühren.“
Der Grazer Max Sommer, der Teil des Coaching-Teams im Nationalteam ist, sieht viele Träume zerstört. „Aus sportlicher Sicht ist es enorm schade, dass wir nicht die Möglichkeit haben, uns mit den Besten der Welt zu messen. Unser Zwei-Jahres-Projekt, das darin enden sollte, uns in die großen vier der Welt zu spielen, ist ruiniert. Viele Spieler werden daran gehindert, ihren Traum, eine WM zu spielen, wahr werden zu lassen. Wir werden für das unprofessionelle Verhalten von den Schweden bestraft. Das Präsident Michael Eschlböck hinterlässt eine Sportlerherz.“
Sommer geht noch weiter: „Der Stellenwert von Football in Österreich ist noch nicht groß genug. Bei einer größeren Sportart wäre so eine Absage nicht passiert. Ich befürchte, dass dieser Schritt dem Football schaden wird.“
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