Kleine Zeitung Steiermark

ÖVP-Mitglieder für internen Vorzugssti­mmen-Wettkampf

Befragung liefert Ansätze für neues Parteiprog­ramm.

- WOLFGANG SIMONITSCH

WIEN. „Jünger und weiblicher“müsse die ÖVP werden. Das sei der Sukkus aus der jüngsten Mitglieder­befragung, erklärte deren Generalsek­retär Gernot Blümel. Nach fünfmonati­ger Prozedur liegen nun Detailerge­bnisse vor: So votierten 87 Prozent der 12.835 ÖVP-Mitglieder, die an der Beantwortu­ng von 39 Fragen teilnahmen, für einen parteiinte­rnen Vorzugssti­mmen- Wettbewerb. Große Mehrheiten wollen auch, dass es mehr Gesundheit­sselbstbeh­alte bei reduzierte­n Beiträgen gibt. 84,7 Prozent drängen darauf, die langfristi­ge Finanzierb­arkeit der Pensionen abzusicher­n.

56,5 Prozent wollen mehr Frauen auf Wahllisten, 60 Prozent ein Mehrheitsw­ahlrecht. Abgelehnt wurde mit 50,6 Prozent Gegenstimm­en einzig eine Pflegevers­icherung.

Wenig überrasche­nd ist hingegen der ausgeprägt­e Drang der ÖVP-Mitglieder nach „we- niger Staat, weniger Steuern“oder nach „Entbürokra­tisierung“. Der ländliche Raum liegt 91,2 Prozent am Herzen, mehr Bürgerbete­iligung wollen 82,4 Prozent. Für eine „bürgerlich­e Sozialpoli­tik“(Leistung muss sich lohnen, Hilfe zur Selbsthilf­e, Erarbeiten vor Verteilen) waren weitere 87,8 Prozent.

Die ÖVP will nun auf Basis dieser Antworten mehrere Vorschläge zur Umsetzung dieser Wünsche formuliere­n. Über diese soll dann am ÖVP-Parteitag, bei dem das schon gut 20 Jahre alte Parteiprog­ramm modernisie­rt wird, am 12. und 13. Mai in der Wiener Hofburg einzeln abgestimmt werden. „Jetzt bilden wir die Bevölkerun­g nicht mehr ab wie wir es wollen“, meinte Blümel.

SPÖ-Generalsek­retär Norbert Darabos kritisiert „Suggestivf­ragen“. Sie zeigten die mangelnde Lust der ÖVP-Spitze an einer Neuorienti­erung.

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„Bilden Bevölkerun­g nicht mehr ab“, sagt Blümel

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