Abrechnung vor der
Wenige Tage vor der Graz-Wahl 2008 stellte die Agentur der ÖVP einer Telekom-Tochter eine Rechnung über 120.000 Euro. So, wie es zuvor ein TelekomManager der Grazer VP geraten haben soll.
Schwarze Tage für die steirischen Schwarzen, der Elan aus dem Wahlkampfauftakt ist dahin. Nach dem Überraschungsabgang der ÖVP-Landesabgeordneten Waltraud Schiffer in Richtung FPÖ holt die Partei nun die Telekom-Affäre ein. Anhand von Ermittlungsakten und einer Rechnung, die das Magazin „News“abdruckte, flammt der Verdacht der Parteienfinanzierung wieder auf. Die Partei beteuert: „Kein Cent ging von der Telekom an die ÖVP Graz.“Es gilt die Unschuldsvermutung.
Gemäß Aktenauszügen hat die Wahlkampfagentur der Grazer Volkspartei des Siegfried Nagl im Jahr 2008 – kurz vor den Gemein- deratswahlen – einer TelekomTochter eine Rechnung gestellt. Umfang: rund 120.000 Euro (99.800 Euro plus 19.960 Euro Umsatzsteuer). Darin ging es just um jene Beratungsleistung, wie sie auf dem Laptop eines früheren Telekom-Managers in einer E-Mail skizziert war. Der Empfänger soll der Nationalratsabgeordnete und ÖVP-Graz-Geschäftsführer Bernd Schönegger gewesen sein. Pikant dabei: Die Leistungsbeschreibung beider Schriftstücke („Integration der Markenarchitektur . . .“) ist ident. Ebenso die angeführten Beträge (99.800 Euro plus USt).
Der heikelste Punkt der Verdachtsmomente: Die langjährige Stammagentur der Nagl-VP konnte für die besagte Rechnung an die Tochterfirma der Telekom über rund 120.000 Euro keinen