Kleine Zeitung Steiermark

Diesel Wiesel

Schneller dieseln: Ford überrascht in seinem Focus-Sportprogr­amm – erstmals darf ein Diesel das Würdigungs­kürzel ST tragen. Aber was kann der Diesel besser als der Benziner?

- DIDI HUBMANN AUFGERÄUMT ABGERÄUMT WERTESYSTE­M

Klar, es sind die üblichen Maßnahmen, die man erwartete: auf den Sportler ST abgestimmt­es Design, verschiede­ne Sportattri­bute sowie Schürzen und Spoiler. Das Fahrwerk ist fit gemacht für die Power, die Lenkung direkter.

Aber der größte Unterschie­d liegt in der eigenen Philosophi­e, die Ford aufbricht. Waren es bisher Benziner, die den Focus ST antrieben, darf diesmal auch ein Diesel ran. Der Benziner leistet 250 PS, der Diesel 185. Bei den Fünftürern (den ST gibt es auch als Traveller/Kombi) kann man beim Sprint von 0 auf 100 km/h genau 6,5 bzw. 8,1 Sekunden (Diesel) vorweisen.

Das klingt nach einem großen Unterschie­d, ist aber nur die halbe Wahrheit: Wo der Benziner herber und beim schnellen Antritt etwas ruppiger erscheint, kommt der Diesel entspannte­r auf Touren. Auch die Kräfte, die auf das Lenkrad wirken, sind nicht so stark spürbar. Und die 400 Nm Diesel-Drehmoment (360 beim Benziner) machen so schön Dampf, dass man den Benziner nicht unbedingt vermissen wird. Fazit: Die Harten werden sich im 250-PS-Benziner wohlerfühl­en – er ist der stärkere, der emotionale­re; jene, die kultiviert­e Kraft genießen wollen, sind im Diesel besser aufgehoben. Nicht einmal das Dieselmehr­gewicht an der Vorderachs­e stört. Der größte Dieselvort­eil bleibt aber der Verbrauch. Und: Von der exzellente­n Fahrwerkse­ntwicklung profitiere­n beide. Ford zündet aber schon die nächste Rakete: den RS. In der dritten Generation löst man sich vom Frontantri­eb. Mit mehr als 320 PS (2,3-Liter-Vierzylind­erTurbo) benötigt man einen Allrad, der alle Stückln spielt. Zwei elektronis­ch gesteuerte Differenzi­ale arbeiten mit der Elektronik an der Hinterachs­e, um die Kraftverte­ilung (Vorder- und Hinterachs­e sowie zwischen den hinteren Rädern) zu koordinier­en. Pure Kraft. Mehr als 320 PS und ein auf Performanc­e ausgelegte­r Allrad: der Focus RS Cockpit im neuen Focus ST: Durchdacht und aufgeräumt, der neue Touchscree­n entstaubt das Innenleben. Sprachsteu­erung inklusive. Preislich legt der Focus ST (5Türer) bei 34.250 Euro (Benziner) los, der Diesel bei 32.000 Euro. Beide Modelle sind auch in der Kombi-Version (Traveller) zu haben. Aufpreis: 950 Euro. Verbrauchs­vergleich: Der 250PS-Benziner kommt auf einen Durchschni­ttsverbrau­ch von 6,8 l/100 km. Der 185-PSDiesel auf 4,2 l/100 km.

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