Gold und Platin locken
2006 hatte der Impresario von „Graz erzählt“der Steiermark nach 19 Jahren ja nicht ohne Wundverband den Rücken gekehrt und war „dem Lockruf des kulturellen Schlaraffenlandes Niederösterreich gefolgt“, wo er 2007 das Festival „fabelhaft!“positionierte. Jetzt aber gibt es wieder „Heimspiele“, denn Tegetthoff schnürt vier Veranstaltungstage in St. Pölten und Bad Schönau, zwei Tage „Magic of Stories“in Wien sowie den Neustart von „Graz erzählt“zu einem starken Dreierpaket Storytelling.
Die gestrige Präsentation im Schauspielhaus, wo am 22. Mai mit der „Langen Nacht der Märchenerzähler“auch die Eröffnungsgala über die Bühne geht, war für Tegetthoff und sein Team rund um seine federführende Tochter Tessa „ein schöner, emotionaler Moment der Rückkehr“, wie er gestand. Einerseits will er „Graz erzählt“und „ Lassing erzählt“von 20. bis 25. Mai. Bilden mit „ Magic of Stories“( Wien) und „fabelhaft! ( NÖ) das „ Internationale Storytelling- Festival“. Gesamtbudget: 452.000 Euro, davon 44 % Subvention, 44 % Sponsoring, 12 % Kartenerlöse. Subventionierung für Graz: Bund 20.000 Euro, Land Steiermark 60.000 Euro, Stadt Graz 7500 Euro. Karten: Tel. ( 0316) 8000, www.ticketzentrum. at www.graz-storytellingfestival. at zu Pfingsten bewährte Formate wie die „Schlössertour“oder das schon ausverkaufte „Story Dinner“wieder aufleben lassen, andererseits im bunten Mix aus Pantomime und Clownerie, Figurentheater, Beatboxing oder klassischem Erzählen natürlich auch für Überraschungen sorgen.
63 Programmpunkte mit 33 herausragenden Künstlern aus 16 Nationen wird es an allen Stationen des Dreierfestivals geben. 20 Künstler werden die 28 Veranstaltungen (inklusive Tegetthoffs Vorträge in der „Schule des Zuhörens“) in Graz bestreiten. Aber nicht nur: Lassing ist Kooperationspartner und möchte als ausgewiesen jugendfreundliche Gemeinde „mit dem Zauber erzählter Geschichten von der eigenen Geschichte loskommen“, wie Bürgermeister Fritz Stangl gestern das Grubenunglück von 1998 in Erinnerung rief.
Was bleibt, ist Tegetthoffs Ziel all seiner Storytelling-Festivals: „Mit der Kraft der vielfältigen Erzählkünste für Toleranz zu stehen gegenüber allen anderen Kulturen, allen Andersdenkenden und Andershandelnden“. Silber, Gold und Platin dazu werden jedenfalls schon wieder legiert. 11.40 Uhr, Ö1. Virtuose Erzählminiaturen, skurril, sarkastisch: In der Reihe „ Beispiele“präsentiert Ö1 Auszüge aus „ Kanns nicht und wills nicht“von Lydia Davis, erschienen bei Droschl. Michel de Montaigne ( 1533–1592), französischer Philosoph und Essayist.