Pentagon-Studie: Putin soll Autist sein
Das US-Verteidigungsministerium verbreitet Studien mit gewagtem Inhalt.
WASHINGTON. Wenn Geopolitik so einfach wäre und sich allein über psychologische Ferndiagnosen erklären ließe. Genau das tut jetzt aber das US-Verteidigungsministerium. Der russische Präsident Wladimir Putin leide an einer autistischen Störung, dem sogenannten Asperger-Syndrom, das „alle seine Entscheidungen“beeinflusse, behauptet das Pentagon und stützt sich dabei auf eine hauseigene Studie. Das berichten mehrere Medien, unter anderem die amerikanische Tageszeitung „USA Today“und der britische „Guardian“.
Menschen, die an Asperger leiden, haben Probleme, soziale Kontakte zu knüpfen. Sie tun sich schwer, ihre eigenen und die Ge- fühle anderer Leute zu erkennen, und gelten oft als sonderbar und eigenbrötlerisch. Bereits im Jahr 2008 hat das US-Pentagon das brisante Persönlichkeitsprofil von Wladimir Putin erstellt, wie jetzt bekannt wurde. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass beim Kremlherrn eine Hirnverletzung im Säuglingsalter zu der neurologischen Entwicklungsstörung geführt haben soll.
Wie kamen die Pentagon-Leute zu dieser Erkenntnis? Genau hier liegt das Problem: Als Quellen dienten ihnen nur Videoaufnahmen. Und dass das Papier mitten in der neuerlichen Verschärfung des Ukraine-Konflikts an die Öffentlichkeit gelangt, dürfte wohl auch kein Zufall sein.