Kleine Zeitung Steiermark

Watschn in Würde

- DANIELE MARCHER

Drei spontane Sager des Papstes, allesamt in den letzten Wochen gemacht, haben eine Lawine an Kritik losgetrete­n. Zuerst die Aussage, er würde die Beleidigun­g seiner Mutter notfalls mit einem Faustschla­g ahnden. Dann der schon zur Berühmthei­t gelangte Karnickel-Sager. Und jetzt das. Ins Steirische übersetzt: die Watschn in Würde, um die Kinder zu erziehen.

Franziskus und sein Humor, urteilen die einen. Der Papst fordert zum Schlagen von Kindern auf, verurteile­n die anderen. Er redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und bringt frischen Wind in eine oft veraltete Kirche, meinen viele. Durch südamerika­nisches Temperamen­t und fehlende Diplomatie.

Fest steht: Es ist einfach ungewohnt, dass sich ein Papst spontan zu heiklen Themen wie Familie, Familienpl­anung und eben Kindererzi­ehung äußert. Und dabei manchmal halt auch Worte wählt, die eben leicht falsch ausgelegt werden können. ie Gefahr dabei ist aber, dass Eltern die wohl launig gemeinten Worte als Freibrief fürs Prügeln auslegen könnten. Denn Schläge schmerzen immer. Körperlich und seelisch.

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