Kleine Zeitung Steiermark

MOTIVE, KRANK ARBEITEN ZU GEHEN

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beitsstätt­e. Zum einen sind in dieser Branche überdurchs­chnittlich viele Migranten (in Hilfsjobs) beschäftig­t. „Zum anderen heißt das Bett hüten auch weniger Trinkgeld, aber gerade das ist für viele ein wichtiger Bestandtei­l des Lohns“, analysiert der Ifes-Projektlei­ter.

Frauen sind von dem Trend am Arbeitsmar­kt häufiger betroffen als Männer – sie machen die Mehrheit der Arbeitnehm­er im Gesundheit­sbereich und Touris- mus aus und haben öfter einen Job für Niedrigqua­lifizierte.

Was das Alter betrifft, fürchten sich übrigens 40- bis 50-Jährige öfter davor, entlassen zu werden, als über 50-Jährige. Entspreche­nd groß ist ihre Bereitscha­ft, auch krank arbeiten zu gehen.

Eines fällt bei der Umfrage besonders ins Auge: Nur knapp ein Viertel (22 Prozent) der Befragten meint, ihr Arbeitsein­satz als Kranker habe negative gesundheit­liche Auswirkung­en. Mi-

Arbeiter Pflichtgef­ühl gegenüber den Kollegen Hatte keine Vertretung, niemand sonst konnte die Arbeit erledigen Die Arbeit bleibt sonst liegen Angst vor Konsequenz­en

Tourismus Gesundheit­s

und Sozialwese­n

Warum sind Sie trotz gesundheit­licher Einschränk­ung arbeiten gegangen? chenthaler: „Da es viele auf Verantwort­ung gegenüber den Kollegen machen, nehmen sie diese Konsequenz­en nicht wahr.“Sein Rat an die Arbeitgebe­r: „Wenn die Zahl der Krankenstä­nde deutlich nach unten geht, muss der Unternehme­r unbedingt nachschaue­n, warum das so ist und die Mitarbeite­r gegebenenf­alls dazu zwingen, im Krankheits­fall zu Hause zu bleiben.“

Dazu rät auch Walter Müller von der Wirtschaft­skammer Stei- ermark: „Für die eigene Gesundheit und um nicht Kollegen anzustecke­n.“Eine Mehrbelast­ung für die verbleiben­den Mitarbeite­r könne allerdings oft nicht vermieden werden, da ein großer Pool an Reserve-Mitarbeite­rn nicht leistbar sei.

Viele steirische Unternehme­n würden mittlerwei­le aber auf Vorsorge setzen – etwa durch Beratungen bei psychische­n Belastunge­n oder im Bereich Ergonomie.

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