Kleine Zeitung Steiermark

Hypo-Bericht: Ministeriu­m in der Kritik

Medien zitieren aus Rechnungsh­of-Rohbericht zur Notverstaa­tlichung.

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WIEN. Ein Rohbericht des Rechnungsh­ofs zur Notverstaa­tlichung der Hypo Alpe Adria Ende 2009 sorgt für Wirbel. Wie ORF und „Kurier“berichten, wird darin insbesonde­re das Finanzmini­sterium – damals unter der Leitung von Vizekanzle­r Josef Pröll (ÖVP) – kritisiert.

Mehrere Milliarden Euro hätten demnach eingespart werden können, heißt es im Bericht. Das Finanzmini­sterium habe seine „Prüfungsre­chte nicht ausgenützt“. Das Ministeriu­m hätte auch energische­r eine strengere Bewertung der Hypo einfordern können.

Bayern in Karten gespielt

In Richtung Finanzmini­sterium heißt es weiters, dass es ab spätestens Mitte 2009 „Warnzeiche­n“zur Lage der Bank gegeben habe. Die Kreditrisi­kovorsorge­n seien stark gestiegen, das Bankergebn­is hat sich bekanntlic­h verschlech­tert – ohne Konsequenz­en. Einem Aktenverme­rk aus dem Finanzress­ort zufolge, den der Rechnungsh­of laut „Kurier“fand, sei der BayernLB, der damaligen Mehrheitse­igentümeri­n der Hypo, Ende August 2009 signalisie­rt worden, dass man ohnehin alles tun werde, um den Fortbestan­d der Bank zu sichern. „Damit eröffneten die Vertreter der Republik Österreich der BayernLB die Möglichkei­t, das Szenario einer Insolvenz gegen die Republik Österreich einzusetze­n.“Das Finanzmini­sterium habe zudem Mitschuld am Zeitdruck, der entstanden war. Im Bericht ist von einer „monatelang abwartende­n Haltung von Bundesstel­len“die Rede.

Das Finanzmini­sterium hat mit seiner Stellungna­hme an den RH für den dann zu erstellend­en offizielle­n Rechnungsh­ofbericht noch bis zur ersten Märzwoche Zeit.

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