Die Mischung macht’s
„Blended Learning“heißt das Zauberwort. Doch der Mix aus Klassenunterricht und E-Learning muss auch praktiziert werden. Die Initiative „eLC 2.0“arbeitet daran.
Pythagoras auf modernen Pfaden: a2+b2=c2 wird nicht nur direkt in der Mathematikstunde gelehrt, sondern auch in E-Learning-Sequenzen erlebbar, z. B. dank interaktiver Übungen oder Aufgabensammlungen auf Online-Plattformen. Das Verständnis von komplexen (etwa technischen) Zusammenhängen kann beispielsweise durch den Einsatz interaktiver Animationen deutlich erleichtert werden.
So wird das Lernen individualisiert, Schwächere werden gefördert, Begabte gefordert. All das in einer möglichst optimalen Kom- bination aus Präsenz- und E-Learning. Dahinter stehen mehrere Initiativen von Unter- bis Oberstufe, zum Beispiel der österreichweite Cluster „eLC 2.0“(E-Learning Cluster Project, http:// elc20.com) für die Oberstufe aller österreichischen weiterbildenden Schulen (allgemein bildende, technische, kaufmännische, wirtschaftliche sowie Tourismusschulen). Derzeit gehören 17 steirische Schulen diesem Cluster an. Das Ziel: Austausch von Kompetenzen und Erfahrungen rund um das ELearning zwischen Schulen und Unterrichtenden – und letztlich die Entwicklung von E-LearningArbeitsformen für den Unterricht. Auf diese Weise soll den vielen Möglichkeiten der Globalisierung bzw. des Wissens- und Informationserwerbs – Google, Wikipedia und Co. lassen grüßen – gebührend Rechnung getragen werden, denn mit der Welt „da draußen“ist nicht zuletzt auch die Schule im Wandel begriffen.
Derzeit im Fall von eLC 2.0 mit ETapas, also (möglichst leicht verdaulichen) E-Learning-Häppchen, die als Mini-Sequenzen im Klassenunterricht zum Einsatz kommen sollen. Zwei davon sollten pro Schulstandort und Schuljahr entwickelt werden, dann im praktischen Unterricht erprobt. Nach der Evaluation durch die Kollegen an den österreichweiten ClusterPartnerschulen werden sie mittels Upload auf der Plattform für alle zugänglich gemacht.
Die Schüler lernen also interaktiv, in welcher Form auch immer: Etwa die Anzahl der Tablets, die im Unterricht verwendet werden, steigt stetig an – demnach natürlich auch die Nachfrage seitens der Lehrpersonen nach geeigneten Einsatzformen im Klassenunterricht: „Blended Learning“in Reinkultur. E-Learning ist nicht zuletzt durch Initiativen wie „eLC 2.0“in aller Munde. Wie läuft es in der Praxis?
Wir bauen auf die IT-Kompetenzen auf, die idealerweise in der Unterstufe erworben werden. In den „Vorreiterschulen“erfolgt die Lernvermittlung teils mittels Plattformen, Tablets, Handys etc. Dabei steht auch das „Selbst(er)lernen“im Vordergrund. Blended Learning soll aber eine Unterstützung sein, nicht den Lehrer in der Klasse ersetzen.
Welche Projekte stehen derzeit auf dem Plan des eLC-Clusters?
Die „e-Tapas“sind in der Entstehungsphase: ELearning-Sequenzen, die von Lehrpersonen zu bestimmten Themen laut Lehrplan erstellt und von Kollegen im Cluster erprobt wurden. Alle „e-Tapas“müssen einer Kompetenz im Lehrplan (HAK, HTL, HUM, AHS) zugeordnet werden. Das Projekt wird vom BMBF, dem Bundesministerium für Bildung und Frauen, unterstützt.
Wird E-Learning also die Schule von morgen sein?
Ja, es prägt sie ja jetzt schon. Aber auch die Förderung der sozialen Kompetenz ist wichtig. Es soll auch „computerfreie“Zeiten geben.