Kleine Zeitung Steiermark

Ein bisschen Muttersein

Im Zusammenha­ng mit dem „Drei-Eltern-Baby“gibt es viele offene Fragen, meint eine Leserin.

- Leni Kesselstat­t, Thannhause­n Alexandra Liechtenst­ein, Rosegg

Vielen Dank an Carina Kerschbaum­er für das so heikle Thema des „Drei-Eltern-Kindes“. Wieder geht es um ein Gesetz, das tief in Familie und Gesellscha­ft eingreifen wird, diesmal in Großbritan­nien. „Als Mediziner kann man dem Gesetz ja nur zustimmen“, sagte mir kürzlich ein befreundet­er Arzt. Wirklich? Wenn man genauer hinsieht, dann geht es hier, sowie auch bei uns in Österreich beim Fortpflanz­ungsmedizi­ngesetz, auch um die Frage nach dem Wohl des Kindes, um dessen Würde und um sein Überleben. Aber wer spricht von Embryos, die getötet werden, damit eines gesund leben darf ? Über jene Kinder, die – einmal so „gebastelt“– zwei genetische Mütter haben werden? Hören diese einmal „Ich bin ein bisschen auch deine Mutter“? Nur wenige von vielen Fragen, die öffentlich nicht gestellt werden. Darf der Mensch alles machen, was er kann?

Mehr Leid, aber mehr Liebe

Danke, Herr Buchinger, für Ihre klaren Worte! Ein Stich ins Herz tötet ein behinderte­s Kind noch in der Stunde vor seiner Geburt. Dieser Stich hat aber sicher noch mehr Auswirkung­en. Als Mutter von drei Kindern, davon eines schwerbehi­ndert, weiß ich, gegen welches Unrecht Herr Buchinger hier kämpft. Ja, das Leben mit einem behinderte­n Menschen bedeutet von allem etwas mehr: mehr Sorge, mehr Ängste, mehr Leid, aber auch mehr wahre Freude, mehr wirkliche Freundscha­ften und sicher auch mehr Liebe – ich möchte dies heute nicht mehr missen.

Danke für alle Menschen, die sich für dieses Unrecht öffentlich einsetzten.

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