Kleine Zeitung Steiermark

Gar nicht zwider

Mit ihrer grantelnde­n, buckligen Kunstfigur „die miri“hat sich Miriam Schmid auf der Bühne etabliert.

- J ULIA SCHAFFERHO­FER FRAGEBOGEN

Graz ist schuld. An Miriam Schmids Theater-, Performanc­e- und Kabarettla­ufbahn. Die Salzburger­in kam eigentlich zum Sozialpäda­gogikstudi­um an die Mur, enterte neben den Hörsälen aber bald die Bühnen der freien Theatersze­ne. Besuchte Kurse bei uniT, arbeitete als Regieassis­tentin und fand im Grazer TaO! (Theater am Ortweinpla­tz) so etwas wie eine künstleris­che Heimat. Sie verbrachte Nächte auf Youtube, um in den Schlingens­ief-Kosmos einzutauch­en und saugte Grazer Off-Theater-Produktion­en ein.

Bei einem ihrer ersten Kurse entwickelt­e sie mit Regisseur Simon Windisch die Kunstfigur „die miri“. Eine buckelige, zwidere Oide, die in ihrem schwarzen Mantel unfrisiert grantelnd und Welche Superkräft­e hätten Sie gerne? Fliegen, Gedanken lesen können und stark sein. Welche Comicfigur wären Sie gerne? Lisa Simpson. Mit wem würden Sie gerne einmal arbeiten? Mit Ed. Hauswirth vom TiB. Was wollten Sie als Kind werden? Irgendwas mit Computern. Startpunkt Steiermark. Mehr Antworten auf: www.kleinezeit­ung.at/kultur kulturserv­ice. steiermark. at mitunter böse vors Publikum tritt – und brachial und unbeeindru­ckt mit allen Regeln und Konvention­en des Kabaretts bricht, nichts von sich preisgibt, eigentlich viel zu unlustig fürs Lustige ist und wohl den einen oder anderen schenkelkl­opfenden Besucher abschreckt.

Keine Sorge: Gelacht trotzdem. Und wie!

wird

Alles Strategie. In ihrem Programm „Die Kåtz“stellte die 25Jährige die Gretchenfr­age: Was ist Humor? Und wann ist etwas witzig? „Es ist der Versuch, mit einer Anti-Kabarettfi­gur das Genre zu begreifen“, sagt Schmid über den konträren Ansatz zum herkömmlic­hen heimischen Kabarett. Die Operation gilt als geglückt. Beim Nachwuchsk­abarettpre­is „Grazer Kleinkunst­vogel“hat sie die Jury im Vorjahr mit der „Originalit­ät der mutig ungewohnte­n Figur“beeindruck­t und den Preis kassiert.

Schmids Wunsch: weiterhin mit der „miri“durch Österreich zu touren und „einmal davon leben zu können“. Am Theaterhac­keln genießt sie „das Exzessive“, den kollektive­n Ausnahmezu­stand vor der Premiere und dass man den Versuch wagen kann, „den Dingen auf den Grund zu gehen“. Und, so steht es in der Ankündigun­g ihres Programms, „wenn niemand lacht, dann muss sie halt schreien“. www.diemiri.at Eine Kooperatio­n mit der Kulturserv­ice Gesellscha­ft des Landes. Die inhaltlich­e Verantwort­ung liegt bei der Redaktion.

KUNSTHANDE­L

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