Kleine Zeitung Steiermark

Das 16. Jahrhunder­t

Was sonst noch in dieser Zeit geschah

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kurzenk Eh Ehen angedichte­t.di ht tD Denn der Aberglaube sagte, dass Menschen mit einer „weißen Leber“über eine überdurchs­chnittlich­e Geschlecht­skraft verfügten, die den baldigen Tod des anderen Eheteils verursacht. Es kam aber nie zu einer Verurteilu­ng, weil es keine eindeutige­n Beweise gab.

So entstand der Erlachsee

Annas Gatte Carl erwarb in der Krakau ein Grundstück und ließ dort einen See anlegen – den Erlachsee. In einem späteren Erbschafts­streit mit der Familie Teuffenbac­h erhielt Anna auch diesen See zugesproch­en, da sie den Bau finanziert hatte.

Anna wollte nun ihr Erbe regeln und vermachte ihrem Gatten und ihrer zweiten Tochter Elisabeth den gesamten Besitz. Doch 1598 starb ihre verwitwete Tochter kinderlos und bald stand Anna ganz alleine da, weil auch ihr vierter Mann verstarb. Sie war jetzt 75 Jahre alt, ohne Nachkommen und ohne Erben. Kein Wunder also, dass die alte Dame nach dem Trauerjahr schnell wieder einen Freier fand – den 30-jährigen Grafen Ferdinand zu Ortenburg aus dem Hause Salamanca, der vor allem von seinen finanzschw­achen Brüdern zur Hochzeit gedrängtdä t wurde,d diedi aberb wohl hl anstelle einer damals bei uns unüblichen Adoption gedacht war. Da Ferdinand jedoch von ständiger „Leibesschw­achheit“befallen war, starb er schon nach fünf Jahren Ehe. Anna stand wieder einmal am Sarg eines Gatten. Jetzt suchte sie eilig einen würdigen Erben aus dem Hochadel.

Im Alter von 81 Jahren heiratete sie 1617 den 31-jährigen Reichsgraf­en Georg Ludwig von Schwarzenb­erg, wobei auch diese Ehe als Adoption zu sehen ist. Denn Schwarzenb­erg war als Diplomat meistens internatio­nal unterwegs. Anna Neumann starb am 18. Dezember 1623 im hohen Alter von 88 Jahren als Protestant­in, weshalb ihr eine Grabstätte in der Murauer Stadtpfarr­kirche verweigert wurde. Das kirchliche Begräbnis gestattete ihr der Erzbischof von Salzburg aber schon. Die Beisetzung erfolgte in der heute evangelisc­hen Elisabethk­irche aber so, dass Annas Kopf außerhalb der Kirche zu liegen kam. Seit 1873 hat die Herrin von Murau in der Kirche des Kapuzinerk­losters ihre letzte Ruhestätte. In Gedenken an sie wurde die ehemalige „Lange Gasse“in Murau in „Anna-Neumann-Straße“umbenannt. 1541: Spanier erobern das MayaReich in Mittelamer­ika 1542: Europäer entdecken Japan 1544: Erste protestant­ische Kirche in Deutschlan­d: Schlosskap­elle Hartenfels in Torgau 1555: Augsburger Religionsf­riede 1557: Iwan IV. der Schrecklic­he besiegt in Russland die Tataren und beginnt Sibirien zu erobern 1558: Elisabeth I. wird Königin von England 1562: Hugenotten­kriege in Frankreich 1568: Aufstand der Niederland­e gegen spanische Herrschaft 1585: Krieg zwischen England und Spanien, 1588 Untergang der Armada

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Georg Matthäus Vischers Stich von Murau von 1681. Der mächtige Vierflügel­bau der Burg wurde erst 1630 errichtet
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