„Ratschläge sind ZUR PERSON
Heino Ferch (51) liebt es, brüchige Figuren zu spielen, die sich langsam aufblättern. Wie in dem neuen zweiteiligen Thriller morgen Abend oder demnächst in „Spuren des Bösen“.
ET O D E I N E S M Ä D C H E N S : M O N TA G , Z D F , r galt lange als deutsche Antwort auf Bruce Willis: In Fernsehfilmen wie „Der Tunnel“oder „Das Wunder von Lengede“verkörperte Heino Ferch den heldenhaften Retter in der Not. Inzwischen hat sich der 51Jährige als Charakterdarsteller etabliert, dem man auch gebrochene Typen abkauft. Im zweiteiligen Thriller „Tod eines Mädchens“(morgen und am Mittwoch im ZDF) spielt Ferch einen wortkargen Großstadtermittler, Heino Ferch, geb. am 18. August 1963 in Bremerhaven. Werdegang: Der Tänzer und einstige Geräteturner beendete 1987 seine Ausbildung am Mozarteum in Salzburg, ehe er zum Theater ging, aber bald zum Film wechselte. Durchbruch mit „Comedian Harmonists“1997. Spuren des Bösen: 2015 zeigt der ORF Folge fünf des Thrillers. der in einem beschaulichen Dorf an der Ostseeküste den gewaltsamen Tod eines 14-jährigen Mädchens aufklären muss.
Herr Ferch, Ihnen dürften Ermittlerrollen zuhauf angeboten werden, oder? HEINO FERCH: Das stimmt, und mit Ermittlerrollen bin ich eigentlich eher vorsichtig, damit ich nicht einer von vielen bin. Aber hier passte vieles zusammen. Zum Beispiel, dass ich an der Entwicklung der Figur mitarbeiten konn- te, außerdem bin ich mit meiner Kollegin Barbara Auer, die in dem Film ebenfalls mitspielt, fast schon befreundet.
Haben Sie es inzwischen bereut, das Angebot, einen „Tatort“-Kommissar zu spielen, auszuschlagen? FERCH: Nein, bisher nicht. Es gibt mittlerweile so viele „Tatort“Kommissare, und ich habe keine Lust, Nummer 47 oder 48 zu sein. Aber das muss natürlich jeder für sich selber entscheiden.
Was halten Sie generell von der Krimischwemme? FERCH: Es stellt sich ja die Frage: Was ist es, das Crime so verlockend und sexy macht? Ich glaube, das hat etwas mit dem menschlichen Charakter zu tun. Wir können alle so schön auf dem Sofa sitzen und uns das Verbrechen anschauen, aber niemand weiß, wie er selber in einer Ausnahmesituation reagieren würde und ob er nicht ab einem bestimmten Punkt Rache will, wenn etwas Schlimmes passiert.