Auch Schläge“
Sind Sie selber auch Krimi-Fan? FERCH: Ja, ich habe auch meine Formate, die ich gerne sehe – deutsche, amerikanische und skandinavische Serien. Den Look und die Erzählweise, das Gnadenlose, was den skandinavischen Thriller ausmacht, sehe ich zum Beispiel gerne.
Müssten sich die Serienmacher hierzulande mehr trauen, düsterer zu werden oder härter? FERCH: Ratschläge sind auch Schläge, deshalb will ich mich da zurückhalten (lacht). Ich glaube aber, es muss auch nicht unbedingt sein. Es kommt auf die Geschichte an.
Sie spielen in letzter Zeit oft brüchige Figuren mit angekratzter Seele, wie etwa in „Spuren des Bösen“oder morgen in „Tod eines Mädchens“. Reizen diese komplizierten Typen Sie stärker als glatte Heldenrollen? FERCH: Man wird natürlich älter. Und es ist zwar nicht leichter, aber interessanter, Menschen mit zahlreichen Zwischentönen zu spielen und diese verschiedenen Schichten ans Tageslicht zu fördern. Ich liebe es, diese Schichten anfangs nur anzudeuten und sie dann im Laufe eines Films immer mehr aufzublättern.
Sie kommen aus Bremerhaven, leben aber seit Langem in Süddeutschland. Hat es Sie gefreut, für die Dreharbeiten des Zweiteilers in den hohen Norden zu reisen? FERCH: Es war natürlich sehr interessant – wir waren ja auch zwei Wochen in Dänemark und haben an einer spektakulären Steilküste gedreht, das zu sehen, war sehr spannend. Ich hätte aber ehrlich gesagt auch gerne in München gedreht, weil arbeiten bei mir seit Jahren viel mit Reisen und InsFlugzeug-Steigen verbunden ist. Das ist nicht so einfach, wenn man Familie hat. Die Drehtage, an denen ich abends wieder zu Hause bin, sind selten.