Kleine Zeitung Steiermark

Im Schatten

Im Film „Am Ende des Sommers“geht Julia Koschitz wieder an die Grenzen. Die Schauspiel­erin, die keine Angst vor schweren Rollen hat, muss sich einer schwierige­n Vergangenh­eit stellen.

- MARIANNE FISCHER

In der Tragikomöd­ie „Hin und weg“begleitet sie ihren schwer kranken Mann (Florian David Fitz) auf einer letzten Radtour nach Belgien, bevor er in ihren Armen eine Sterbehilf­e-Injektion erhält. In „Der letzte schöne Tag“spielte sie eine an Depression­en leidende Mutter, die Selbstmord begeht. Und auch heute geht Julia Koschitz wieder an Grenzen: Im neuen TV-Drama „Am Ende des Sommers“muss sie sich mit ihrem Sohn Ben einem düsteren Familienge­heimnis stellen. Um ihn zu schützen, hat sie ihn seit Jahren wegen seines Vaters belogen: Ben ist das Ergebnis einer Vergewalti­gung.

Die in Belgien geborene österreich­ische Schauspiel­erin hat keine Angst vor schwierige­n Stoffen. Wobei: „Ich würde nicht sagen, dass ich mir grundsätzl­ich schwere Filmstoffe aussuche, sondern ich suche einfach nach guten Projekten. Außerdem zündet nicht jede Geschichte in mir etwas“, sagt die 40-Jährige.

Dass sie für „Am Ende des Sommers“zugesagt hat, hat vor allem zwei Gründe: Zum einen hat Julia Koschitz mit Regisseur Nikolaus Leytner („Die Auslöschun­g“) bereits 2008 die Krimikomöd­ie „Der Fall des Lemming“gemacht und sich auf eine weitere Zusammenar­beit gefreut. Zum anderen hat sie das Drehbuch interessie­rt, „weil ein Konflikt zwischen zwei Menschen erzählt wird, der nachvollzi­ehbar ist und bei dem keine Schuldzuwe­isung stattfinde­t“, so Koschitz. Außerdem habe Leytner einen „optimistis­chen Ansatz gefunden für diese schwierige Vergangenh­eitsbewält­igung und die damit verbundene Identitäts­krise des jungen Mannes“. Den Sohn von Julia Koschitz spielt Thomas Schubert, bekannt geworden durch seine Hauptrolle in Karl Markovics’ Spielfilmd­ebüt „Atmen“. Außerdem mit dabei: Johannes Zeiler, der für seine Rolle in „CopStories“gerade für eine Romy nominiert worden ist.

Gutes Händchen

Apropos nominiert: Dass Julia Koschitz ein gutes Händchen bei der Filmauswah­l hat, zeigt sich auch an den zahlreiche­n preisgekrö­nten Filmen, in denen sie mitgewirkt hat (unter anderem „Shoppen“, „Das Wunder von Kärnten“, „Hin und weg“). Im

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Um ihren Sohn Ben (Thomas Schubert)

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