Polizei hat ein Auge auf Schulschwänzer
In Wien gehen Beamte auf „verdächtige“Kinder zu und sprechen sie an. Eltern drohen Strafen.
Im Ballungsraum Wien hat das Schulschwänzen eine Dimension angenommen, die bereits vor Jahren besondere Maßnahmen erforderlich machte. So hat der Stadtschulrat mit Horst Tschaikner einen eigenen „Schulschwänzbeauftragten“etabliert, der seither mit einem Maßnahmenpaket versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. So etwa über eine eigene Hotline. Dort, so sagte Tschaikner gegenüber ORF.at, würden sich immer wieder Bürger mit konkreten Hinweisen melden: „Das betrifft oft Orte, an denen es zum Beispiel gratis WLAN gibt“, so Tschaikner.
Und dann? Ab Herbst Polizeibeamte auf die Jugendlichen zugehen und sie ansprechen, zunächst in einem Pilotprojekt in Favoriten. Werden die jungen Herrschaften beim Rauchen oder beim Trinken
sollen von Alkohol ertappt, könnte nach dem Jugendschutzgesetz eingeschritten werden. Bei ständigem Schwänzen können schließlich auch die Eltern in die Pflicht genommen und mit Verwaltungsstrafen belegt werden – werden auch die nicht bezahlt, droht sogar Gefängnis. Elf Väter gingen zuletzt deshalb sogar in den Arrest (wir berichteten).
Peter Jedelsky von der Wiener Polizei betont jedoch, dass nicht von Streifenpolizisten die Rede sei: „Hier kommen speziell geschulte Präventionsbeamte zum Einsatz. Vom Schulschwänzen bis zum Ladendiebstahl und ähnlichen Delikten ist es oft nicht weit.“