„Ich bin kein
Gestern ernannte der Papst Wilhelm Krautwaschl offiziell zum Diözesanbischof. Beim ersten öffentlichen Auftritt zeigte sich der neue Hirte humorvoll und bodenständig.
Pünktlich ist er, der neue Bischof: Auf die Minute genau 13.45 Uhr ist es, als Wilhelm Krautwaschl aus der Bindergasse auf den Grazer Bischofsplatz einbiegt und mit seinen Begleitern auf den Eingang des Bischöflichen Ordinariats zusteuert. Rund 100 Augenpaare richten sich auf den Mann, der künftig die Geschicke der Diözese Graz-Seckau lenken soll. Die Mitarbeiter des Ordinariats haben vor dem grünen Eingangstor ein Spalier gebildet, beginnen zu applaudieren, als sich der designierte Bischof nähert. Dem gebürtigen Gleisdorfer eilt ein Lächeln voraus.
Knapp zwei Stunden vorher hatte Papst Franziskus im „Bolletino“des Vatikans offiziell gemacht, was seit Tagen bekannt war: Wilhelm Krautwaschl (52), bisher Regens des Bischöflichen Seminars in Graz, ist Nachfolger von Diözesanbischof Egon Kapellari. Am 14. Juni steht im Grazer Dom die Bischofsweihe an.
Am Bischofsplatz ist der Applaus der Belegschaft inzwischen Gesang gewichen. „Viel Glück und viel Segen auf allen deinen Wegen“, hallt es im Kanon, wäh- rend Krautwaschl im Blitzlichtfeuer der Fotografen minutenlang Hände schüttelt, Umarmungen austauscht, Scherze macht. Im schelmischen Laufschritt eilt er von einer Seite des Spaliers zur anderen, überwindet spielend jene Unnahbarkeit, die hohen Ämtern sonst häufig innewohnt. Im Schatten des Eingangstors zum Ordinariat wartet mit gefalteten Händen Diözesanadministrator Heinrich Schnuderl.
Von einem „überwältigenden, schönen Bild“spricht Kraut-