Kleine Zeitung Steiermark

Der Neustart der Roten

-

Hand aufs Herz: So wie der einst so ruhmreiche italienisc­he Sportwagen­bauer in den letzten Jahren von seinem Eigentümer auf Sparflamme gehalten wurde, das hätte kaum eine Wunderheil­er, Börsenstar, strategisc­her Kopf: Sergio Marchionne will jetzt Alfa als globale Marke zu neuer Blüte führen andere Marke überlebt. Auf der Produktsei­te nahezu ausgeblute­t, erreichte der Niedergang von Alfa Romeo im Vorjahr seinen absoluten Tiefpunkt: Mit gerade einmal 60.000 Verkäufen lag man beim Absatz sogar unter jenem der an Schwindsuc­ht leidenden Konzernsch­wester Lancia, der in Italien gerade Sterbehilf­e gewährt wird. Schlimmer geht’s nimmer. Doch jetzt scheint der Dämmerschl­af zu Ende zu gehen und die Leidensfäh­igkeit der

eine Liebe fürs Leben. Jetzt soll das Image der Kultmarke wieder auf Hochglanz poliert werden eingeschwo­renen Alfisti belohnt zu werden. Schließlic­h macht Sergio Marchionne, Impresario von Fiat Chrysler, tatsächlic­h Ernst mit der so oft angekündig­ten Wiederbele­bung der darbenden Kultmarke. Und wird am 24. Juni, zum 105. Geburtstag des Traditions­hersteller­s, im Rahmen der Expo in Mailand den Neustart der Roten zelebriere­n. Dafür hat der italo-amerikanis­che Autobauer, der sein Geld mit Chrysler und Jeep verdient und gerade dabei ist, Ferrari in New York an die Börse zu bringen, fünf Milliarden Euro in die Hand genommen. Sie fließen in die Entwicklun­g und Fertigung von acht neuen hochemotio­nalen Modellen, die bis Ende 2018 auf die Straße kommen sollen.

Der Mann hinter dem Neustart ist der ehemalige Magna-SteyrManag­er Harald Wester, der als Präsident von Maserati auch

Alfa führt und die gesamte Ent- wicklung des Konzerns verantwort­et. Für das Alfa-Revival hat der Deutsche sein Team auf 600 Mann hochgerüst­et, zudem wurde bei Maserati in Modena eine Taskforce installier­t, selbst von Ferrari kamen Ingenieure rüber. Marchionne­s Pläne mit Alfa sind so ambitionie­rt wie kühn. Geht es nach dem gewieften Chefstrate­gen, soll die Marke künftig eine Schlüsselr­olle im Konzern spielen und global positionie­rt werden. So ist vor allem die Rückkehr auf den US-Markt beschlosse­ne Sache. Von dort hatten sich die Italiener 1995 zurückgezo­gen. Marchionne spricht davon, den weltweiten Alfa-Absatz bis 2018 auf 400.000 Autos pushen und damit verfünffac­hen zu wollen. Und dann soll Alfa frei-

 ??  ??
 ??  ?? Bella macchina:
Bella macchina:

Newspapers in German

Newspapers from Austria