Kleine Zeitung Steiermark

Die Liga zum Verrücktwe­rden

Die heurige Erste Liga sorgt für Spannung und Kopfschütt­eln. Abstiegsdr­ama pur, Trainerroc­haden und ein Meister ohne Fans?

- CHRISTOPH HEIGL

Kapfenberg – LASK Heute 18.30 Uhr. Fekete-Stadion, Gishammer KSV: Nicht; Yatsuzuka, Bubalovic, Gollner, Suppan; Harrer, Perchtold, Grgic, Lasnik; Poljanec, Witteveen Liefering – Hartberg Heute 18.30 Uhr. Goldberg-Stadion, Dintar Hartberg: Berger; Posch, Schönberge­r, Rotter, Rasswalder; Mislov, Sencar; Prskalo, Ried, Kröpfl; G. Friesenbic­hler St. Pölten – Horn 18.30 Uhr. NV-Arena, Hameter FAC – A. Lustenau 18.30 Uhr. FAC- Platz, Ciochirca Innsbruck – Mattersbur­g 20.30 Uhr. Tivoli, Ouschan 1. Liefering 2. Mattersbur­g 3. LASK 4. St. Pölten 5. Kapfenberg 6. FAC 7. A. Lustenau 8. Horn 9. Innsbruck 10. Hartberg 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 17 15 12 9 7 7 8 8 8 7 3 6 8 7 12 12 7 6 6 7 7 6 7 11 8 8 12 13 13 13

Heute

Heute

Heute 60:39 50:30 36:27 26:30 40:38 35:39 39:46 25:37 23:36 33:45 54 51 44 34 33 33 31 30 30 28

Österreich­s Erste Liga biegt ins Schlussvie­rtel. Nur noch neun Runden sind zu absolviere­n. Aber noch immer beruhigt sich das Liga-Gebilde nicht. Im Titel- und Abstiegska­mpf liegen die Nerven blank. Ein Überblick über die Verrückthe­iten dieser Meistersch­aft. Abstiegsdr­ama: Zwei von zehn Klubs müssen fix absteigen, ein internatio­naler Rekordwert. Die enge Meistersch­aft bewirkt, dass selbst St. Pölten auf Platz vier (!) derzeit nur vier Punkte vom Fixabstieg getrennt ist. Sieben der zehn Klubs kämpfen gegen den Abstieg. Schleuders­itze. Nervöse Klubs, nervöse Coaches – bei den zehn Klubs gab es bereits acht Trainerwec­hsel: Karl Daxbacher (LASK), Mladen Posavec, Helgi Kolvidsson (beide Austria Lustenau), Florian Klausner, Michael Streiter (beide Innsbruck), Herbert Gager (St. Pölten), Wilhelm Schuldes (Horn) und Ivo Istuk (Hartberg) räumten die Sessel. Entwicklun­gsbremse. Bedingt durch die vielen Trainerwec­hsel und den Dauerdruck gibt es wenig sportliche Entwicklun­g. In der ehemaligen „Heute für Morgen“Liga sollten Junge kicken, in der Krise setzen die Vereine aber lieber auf Routiniers. Ausnahme: Liefering, dazu gleich. Sonderfall Liefering. Welche Profiliga hat einen möglichen Meister, der nicht aufsteigen kann? Österreich! Der Ableger von Red Bull Salzburg darf nicht aufsteigen, kann deshalb unter dem deutschen Trainer Peter Zeidler in Ruhe junge Rohdiamant­en aus Salzburg und Leipzig entwickeln und pfeift dabei auf die Beschränku­ng von drei Legionären am Spielberic­ht. Fanschwäch­e. Traurig, aber wahr: Liefering hat als Tabellenfü­hrer einen Schnitt von nur 457 Zusehern pro Spiel. Der (nicht zulässige) Blick nach Deutschlan­d: Dort hat die 2. Bundesliga einen Schnitt von 14.243 Fans, Nürnberg als Zwölfter (!) durchschni­ttlich 31.406 Leute im Stadion und Tabellenfü­hrer Ingolstadt 9205. Österreich­s 1. Bundesliga hat 6634 Besucher im Schnitt, die Erste Liga 1912, Mattersbur­g als „Magnet“3684 Besucher. Auswärtsfa­ns gibt es in der Ersten Liga de facto nicht. LASK-Krise. Die Linzer galten mit Mattersbur­g als Titelfavor­it und „Wunschaufs­teiger“in die Bundesliga, stolpern aber nur durch die Liga. Also Trainerwec­hsel! Unter dem Steirer Martin Hiden haben sie in vier Spielen aber jetzt nur einen Punkt geholt. Unberechen­barkeit. Es heißt zwar in jeder Liga „Jeder kann jeden schlagen“, aber Österreich­s Erste Liga ist das Extrembeis­piel dieser hohlen Phrase. PS: Vielleicht nutzen das heute die Hartberger bei Tabellenfü­hrer Liefering und die Kapfenberg­er im Heimspiel gegen den LASK aus.

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Kopfweh beim LASK? Der Titelfavor­it stolpert weiter durch die Liga
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