Die Liga zum Verrücktwerden
Die heurige Erste Liga sorgt für Spannung und Kopfschütteln. Abstiegsdrama pur, Trainerrochaden und ein Meister ohne Fans?
Kapfenberg – LASK Heute 18.30 Uhr. Fekete-Stadion, Gishammer KSV: Nicht; Yatsuzuka, Bubalovic, Gollner, Suppan; Harrer, Perchtold, Grgic, Lasnik; Poljanec, Witteveen Liefering – Hartberg Heute 18.30 Uhr. Goldberg-Stadion, Dintar Hartberg: Berger; Posch, Schönberger, Rotter, Rasswalder; Mislov, Sencar; Prskalo, Ried, Kröpfl; G. Friesenbichler St. Pölten – Horn 18.30 Uhr. NV-Arena, Hameter FAC – A. Lustenau 18.30 Uhr. FAC- Platz, Ciochirca Innsbruck – Mattersburg 20.30 Uhr. Tivoli, Ouschan 1. Liefering 2. Mattersburg 3. LASK 4. St. Pölten 5. Kapfenberg 6. FAC 7. A. Lustenau 8. Horn 9. Innsbruck 10. Hartberg 27 27 27 27 27 27 27 27 27 27 17 15 12 9 7 7 8 8 8 7 3 6 8 7 12 12 7 6 6 7 7 6 7 11 8 8 12 13 13 13
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Heute 60:39 50:30 36:27 26:30 40:38 35:39 39:46 25:37 23:36 33:45 54 51 44 34 33 33 31 30 30 28
Österreichs Erste Liga biegt ins Schlussviertel. Nur noch neun Runden sind zu absolvieren. Aber noch immer beruhigt sich das Liga-Gebilde nicht. Im Titel- und Abstiegskampf liegen die Nerven blank. Ein Überblick über die Verrücktheiten dieser Meisterschaft. Abstiegsdrama: Zwei von zehn Klubs müssen fix absteigen, ein internationaler Rekordwert. Die enge Meisterschaft bewirkt, dass selbst St. Pölten auf Platz vier (!) derzeit nur vier Punkte vom Fixabstieg getrennt ist. Sieben der zehn Klubs kämpfen gegen den Abstieg. Schleudersitze. Nervöse Klubs, nervöse Coaches – bei den zehn Klubs gab es bereits acht Trainerwechsel: Karl Daxbacher (LASK), Mladen Posavec, Helgi Kolvidsson (beide Austria Lustenau), Florian Klausner, Michael Streiter (beide Innsbruck), Herbert Gager (St. Pölten), Wilhelm Schuldes (Horn) und Ivo Istuk (Hartberg) räumten die Sessel. Entwicklungsbremse. Bedingt durch die vielen Trainerwechsel und den Dauerdruck gibt es wenig sportliche Entwicklung. In der ehemaligen „Heute für Morgen“Liga sollten Junge kicken, in der Krise setzen die Vereine aber lieber auf Routiniers. Ausnahme: Liefering, dazu gleich. Sonderfall Liefering. Welche Profiliga hat einen möglichen Meister, der nicht aufsteigen kann? Österreich! Der Ableger von Red Bull Salzburg darf nicht aufsteigen, kann deshalb unter dem deutschen Trainer Peter Zeidler in Ruhe junge Rohdiamanten aus Salzburg und Leipzig entwickeln und pfeift dabei auf die Beschränkung von drei Legionären am Spielbericht. Fanschwäche. Traurig, aber wahr: Liefering hat als Tabellenführer einen Schnitt von nur 457 Zusehern pro Spiel. Der (nicht zulässige) Blick nach Deutschland: Dort hat die 2. Bundesliga einen Schnitt von 14.243 Fans, Nürnberg als Zwölfter (!) durchschnittlich 31.406 Leute im Stadion und Tabellenführer Ingolstadt 9205. Österreichs 1. Bundesliga hat 6634 Besucher im Schnitt, die Erste Liga 1912, Mattersburg als „Magnet“3684 Besucher. Auswärtsfans gibt es in der Ersten Liga de facto nicht. LASK-Krise. Die Linzer galten mit Mattersburg als Titelfavorit und „Wunschaufsteiger“in die Bundesliga, stolpern aber nur durch die Liga. Also Trainerwechsel! Unter dem Steirer Martin Hiden haben sie in vier Spielen aber jetzt nur einen Punkt geholt. Unberechenbarkeit. Es heißt zwar in jeder Liga „Jeder kann jeden schlagen“, aber Österreichs Erste Liga ist das Extrembeispiel dieser hohlen Phrase. PS: Vielleicht nutzen das heute die Hartberger bei Tabellenführer Liefering und die Kapfenberger im Heimspiel gegen den LASK aus.