Leoben will den Meister mehr als nur ärgern
Als krasser Außenseiter geht Leoben heute ins HLA-Viertelfinale, in Hard kann man nur überraschen. Saison ist aber auch so gerettet.
Exakt 16 Mal hat Leoben versucht, die Handballhochburg Hard zu stürmen. 16 Mal hat man sie nicht zum Einsturz gebracht. Nur einmal hat sie gewackelt, da hat es zu einem Remis gereicht. Damals, im November 2014, traf Mitar Markez wenige Sekunden vor Schluss für Hard zum 31:31. Jener Markez, der nach seinem Wechsel im Jänner in die Steiermark jetzt einer der Hoffnungsträger in Leoben ist.
Beim regierenden Meister, Grunddurchgangssieger und Titelfavoriten in Hard werden die Trauben hoch hängen. „Aber wir setzen uns nicht zehn Stunden in den Bus, um dort nicht alles zu versuchen. Wir werden sie mehr als nur ärgern“, verspricht Leoben-Boss Claus Hödl. Bei einer Niederlage ginge es im Heimspiel der Best-of-three-Serie am Montag in Leoben (19 Uhr) schon gegen das Ausscheiden aus dem Viertelfinale. „Wir können ohne Druck in das Duell gehen und haben nichts zu verlieren. Hard schon. Am Montag setzen wir auf unsere Heimstärke. Da kann alles passieren“, ist Hödl selbstbewusst.
Leobens HLA-Saison ist auch so schon gerettet. „Unser Ziel war das Viertelfinale, und dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Dass es letztlich doch so knapp wurde, war nur, weil uns mit Barisic-Jaman der Leithammel abhandenkam. Ohne ihn fehlte den Jungen die Routine“, analysiert der Leoben-Präsident. „Was sie können, haben sie aber letzte Woche gegen Bärnbach/ Köflach gezeigt. Das war sensationell.“Apropos Jugend: Leobens U20 spielt gegen Hard um den Einzug ins Final Four, das bei einem Erfolg in Leoben stattfinden könnte.
Die Favoritenrolle
Neben Markez gibt es einen weiteren Spieler, der beide Seiten gut kennt: Daniel Dicker hat als ehemaliger HIB-Akademie-Spieler und Bärnbach-Köflach-Aufbau unzählige Male in der Donawitzer Halle gespielt: „Das wird sicher lustig, aber wenn das Spiel läuft, zählt das nicht. Wir gehen als klarer Favorit in diese Spiele und wollen auch so schnell wie möglich gewinnen. Allerdings kann Leoben nun frei aufspielen und hat keinen Druck.“
Worauf es ankommen wird, weiß Dicker: „Leoben spielt eine offensive Deckung, mit der wir manchmal Probleme haben, wenn sie gut ausgeführt wird. Wenn wir die schnelle erste und zweite Welle in den Griff bekommen, sollten wir aber kein Problem haben.“HLA, Viertelfinale (Best of three), heute: Hard – Leoben, Bregenz – Schwaz, Westwien – HC Linz, Fivers – Krems