Kleine Zeitung Steiermark

Die Lenker auf der Rückbank

Schaltzent­rale Präsidium. Ein Politiker, zwei Familienst­ämme und der mächtige Betriebsra­t ziehen bei Volkswagen die Fäden. Zumeist hinter den Kulissen.

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der sanfte Versuch einer Machtdemon­stration des deutschen Bundesland­es, das mit 20 Prozent an VW beteiligt ist und damit vor dem Emirat Katar (17 Prozent) und nach den Familien Porsche und Piëch (53,1 Prozent) als zweitgrößt­er Eigner agiert. Dass sich Weil schon recht früh auf die Seite Winterkorn­s stellte, überrascht­e nicht. Auf Kapitalsei­te hatte sich Niedersach­sen in der Vergangenh­eit selten Freunde gemacht, oft agierte man als Allianz zur Arbeitgebe­rseite. VW und seine Jobs sind Niedersach­sens Motor, Sparkurse und damit verbundene Personalei­nsparungen ungern gesehen.

Grundsätzl­ich gilt bei Volkswagen das Credo: Gegen den Willen der Arbeitnehm­er läuft nur wenig. Deswegen sitzen im Präsidium mit dem früheren IGMetall-Chef Berthold Huber, VW-Konzernbet­riebsratsc­hef Bernd Osterloh und dessen Vize Stephan Wolf gleich drei Vertreter der Arbeitnehm­erseite.

Piëchs „Privatmein­ung“

Diese hielt mit ihrer Einschätzu­ng der aktuellen Diskussion nicht hinter dem Berg. Winterkorn sei „der richtige Mann auf dem richtigen Platz“, stellte Osterloh klar. Längst hat sich der 59-Jährige einen Ruf als Königs- Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil macher verdient, selbst greift der frühere Fließbanda­rbeiter auf ein fürstliche­s Jahresgeha­lt von mehr als 250.000 Euro zurück.

Doch auch auf Eigentümer­seite hielt sich die Unterstütz­ung für Ferdinand Piëch – Enkel des legendären Autokonstr­ukteurs Ferdinand Porsche, der hinter dem VW-Käfer steht – in Grenzen. Nennt man Martin Winterkorn in VW-Kreisen nur „Wiko“, hat sich Wolfgang Porsche als „Wopo“einen Namen gemacht. Der 71-Jährige spricht für den Porsche-Familienzw­eig, den Alleingang seines Cousins Piëch tat er als dessen „Privatmein­ung“ab.

Uneinigkei­t zwischen den bei-

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