Kleine Zeitung Steiermark

In sechs Tagen FAKTEN

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21.000 Flüchtling­e sind seit Jänner in Italien eingetroff­en. 2014 kamen rund 170.000 Migranten über Italien in die EU. Mehr als 3000 Flüchtling­e starben 2014 bei der Reise über das Mittelmeer, seit Jänner waren es rund 900 Menschen. Bord ein, 236 Menschen waren es in Messina. Die neue Flüchtling­swelle betrifft auch die Felsinsel Lampedusa südlich von Sizilien. 1443 Menschen sind zurzeit im Auffanglag­er eingepferc­ht, das für 250 Menschen gedacht ist. Italien will nun eine Luftbrücke aufs Festland organisier­en.

Angesichts der Tragödien auf dem Meer macht Italien Druck auf die EU. Es fordert die Errichtung von Flüchtling­slagern in Afrika. Menschen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung sollten dort Antrag auf Asyl in der EU stellen können, forderte Italiens Vize-Außenminis­ter Lapo Pistelli: „Die EU muss uns helfen. Über eine halbe Million Flüchtling­e werden in den nächsten Monaten in Italien erwartet. Wir müssen in Europa die Last fair verteilen.“

Die EU-Kommission weist indes Vorwürfe zurück, untätig zu sein. „Schuldzuwe­isungen bringen uns nicht weiter“, so eine Sprecherin. Es gebe Gespräche, „wie die Lage verbessert werden kann“. Für das Problem gebe es aber keine „Wunderlösu­ng“. Die Kommission arbeite an einer Strategie zur Migrations­frage, die im Mai vorgelegt werden soll.

Ins Meer geworfen

Italien reagiert indes geschockt auf Berichte über ein Dutzend Christen, die bei einer Überfahrt von muslimisch­en Flüchtling­en ins Meer geworfen sein sollen. 15 Muslime aus Senegal und der Elfenbeink­üste seien in Haft, die Opfer stammten aus Nigeria und Ghana. Flüchtling­e, die auch an Bord waren, berichtete­n, dass Muslime einen minderjähr­igen christlich­en Migranten ins Meer geworfen hätten, weil dieser laut zu Jesus gebetet hatte.

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11.000 Flüchtling­e landeten alleine in den vergangene­n sechs Tagen an der italienisc­hen Küste. Rund 900 verloren seit Jahresanfa­ng auf dieser Reise ihr Leben

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