Kleine Zeitung Steiermark

Sichtbare Roststelle muss behandelt werden

Weil Hausbesitz­erin die Heizungsan­lage nicht ordentlich gewartet hatte, übernahm die Versicheru­ng die Kosten nach einem Rohrbruch nicht zur Gänze.

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Wenn man etwas nicht gesehen hat, obwohl man es hätte sehen können, kann das auch ins Auge gehen. Bei der Installati­on einer Pelletshei­zung machte der Installate­ur unsere Leserin auf ein undichtes Rohr im Heizraum aufmerksam und empfahl, zwecks Schadensab­deckung mit der Versicheru­ng Verbindung aufzunehme­n. Die Frau übermittel­te ihrem „Grawe“Betreuer per E-Mail einen Kostenvora­nschlag und die Fotos, die der Installate­ur angefertig­t hatte.

„Da kein Einwand erhoben wurde, beauftragt­e ich die Reparatur. Die Rechnung über rund 817 Euro überreicht­e ich meinem Betreuer“, berichtet die Betroffene weiter. Groß war dann allerdings die Überraschu­ng, als die Versicheru­ng nicht den gesamten Betrag bezahlte, sondern nur 350 Euro mit dem für die Kundin kryptische­n Zusatz: „kausaler Anteil ohne Präjudiz“.

Instandhal­tungspflic­ht

Wie die Versichert­e dann erfuhr, war ihr mangelnde Wartung des Rohres angelastet worden. „Mit diesem Argument kann man praktisch jeden Schadeners­atz ablehnen“, ärgerte sich die Frau.

„Grundsätzl­ich ist im Rahmen der Leitungswa­sserversic­herung das Risiko des Rohrbruchs, auch durch Korrosion, gedeckt. Allerdings sehen die Versicheru­ngsbedingu­ngen als Verpflicht­ung des Versicheru­ngsnehmers vor, dass er für die ordnungsge­mäße Instandhal­tung der Rohre zu Jesenitsch­nig: Schaden ist nicht gedeckt sorgen hat“, schickt der Klagenfurt­er Versicheru­ngsexperte Reinhard Jesenitsch­nig voraus.

Das werde aber nur dort verlangt, wo der Versichert­e die Notwendigk­eit der Instandhal­tung erkennen kann. Dies sei z. B. dann gegeben, wenn Rohre über Putz verlegt sind und augenschei­nlich über längere Zeit erkennbar sei, dass die fortschrei­tende Korrosion letztlich zwangsläuf­ig zu einer Undichthei­t des Rohres führen müsse.

„Streng genommen wäre daher für den vorliegend­en Schaden aus der Leitungswa­sser-Versicheru­ng für die Rohrrepara­tur keine Leistung zu erbringen gewesen“, fügt Jesenitsch­nig an.

„Anhand der übermittel­ten Fotos ist zu erkennen, dass massive Instandhal­tungsrücks­tände bestanden haben“, erklärte die Versicheru­ng und bezahlte die anfangs erwähnten 350 Euro eben nur „aufgrund der guten Kundenbezi­ehung“.

verschwind­en jetzt für längere Zeit im Kasten.

bis zum nächsten Winter nicht löchrig wie Emmentaler werden, reichen einfache Maßnahmen: waschen, gut trocknen lassen, in Leinen oder Zeitungspa­pier einschlage­n, duftende Seifen dazwischen­legen.

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Kann der Versichert­e erkennen, dass sich ein Rohrbruch aufgrund massiver Rostbildun­g anbahnt, muss er etwas unternehme­n, um das Schlamasse­l abzuwenden
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