Eine mutwillige Verstümmelung trübte die Gala
Kammermusik mit drei heimischen Ensembles.
SAMSTAG,
18. APRIL 2015, SEITE 101
1 3 . TA N Z T H E AT E R F E S T I VA L GRAZ. Obwohl die Zahl der teilnehmenden Ensembles gegenüber der Vorankündigung von fünf auf drei geschrumpft war, sah sich der Musikverein für Steiermark bei seiner „Gala der Kammermusik“zur künstlerisch nicht zu rechtfertigenden Entscheidung veranlasst, Friedrich Smetanas Streichquartett „Aus meinem Leben“auf die Hälfte zu reduzieren. Dem Abend doch eine Pause zu gönnen, hätte zur Möglichkeit geführt, nicht bloß zwei, sondern alle vier Sätze des e-Moll-Quartetts zu hören, und überdies das Ärgernis verhindert, dass just dem erfahrensten Ensemble, dem besonders ausdrucksstark musizierenden Hugo-WolfQuartett, nur der kürzeste Auftritt zugebilligt wurde.
Mit großem Ton förderte das Trio Alba im ersten Klaviertrio von Felix Mendelssohn Bartholdy, das sich auch auf seiner 2013 bei Dabringhaus und Grimm erschienenen Debüt-CD findet, das existenzielle Pathos der Grundtonart d-Moll, zumal in den dramatischen Verdichtungen, zutage.
Wesentlich filigraner in der Tongebung hatte das MinettiQuartett den Galaabend mit Joseph Haydns „Quinten-Quartett“, Hob. III:76, eröffnet. Geführt von der Primaria Maria Ehmer, die ihren exponierten Part mit eleganter Virtuosität meisterte, bot das Ensemble eine auf natürliche Leichtigkeit zielende Interpretation.